Aber nicht nur Unternehmen interessieren sich für alte Technik oder ihre eigenen Unternehmensgeschichten, sondern auch junge Leute. So restaurierten und modernisierten im letzten Jahr vier Studenten der Europäischen Studienakademie Kälte-Klima-Lüftung (ESaK) in einem freiwilligen Semesterprojekt eine historische Anlage zur Erzeugung von flüssigem Stickstoff.
Genau diese Dinge hat man sich beim HKK auch vorgenommen: Eine wesentliche Aufgabe sehen wir darin, die Bedeutung dieser Technologie für das tägliche Leben und für die Volkswirtschaft aufzuzeigen. Die moderne Kälte-Klimatechnik hat ihren heutigen hohen Standard nur dadurch erreicht, dass sie auf die Erfahrungen von gestern zurückgreifen konnte. Ohne diese Vorarbeit unserer Vorgänger, von Vor- und Querdenkern, von Tüftlern und Besessenen, wäre dies nicht möglich gewesen. Diese Erkenntnisse und Erfahrungen der früheren Jahre geraten immer mehr in Vergessenheit. Oft genug muss man die Erfahrung machen, dass etwas als neu verkauft wird, was in Wirklichkeit schon längst vorhanden war; es ist eben nur in Vergessenheit geraten.
Ursprünglich hatte man zunächst an eine Stiftung gedacht um die Sammlung von Heinz Bacher zu erhalten. Bacher hatte praktisch während seines ganzen Berufslebens Geräte, Bauteile und Unterlagen von alten Kälte- und Klimaanlagen aus der Überzeugung heraus gesammelt, dass solche Dinge und auch die damit verbundene geistige Leistung unserer Vorgänger zum allgemeinen Nutzen erhalten werden sollten.
Zu diesem Zweck wurden 1998 durch das persönliche Engagement von Prof. Johannes Reichelt alle historisch wertvollen Maschinen, Anlagenteile und Dokumente nach Karlsruhe verlagert. Im April des folgenden Jahres entstand bei einem Treffen in Karlsruhe die Idee Museum Kältetechnik. Bereits im Juni 1999 traf die Landesinnung Hessen die Entscheidung, ein Museum am Standort der Bundesfachschule in Maintal einzurichten. Es wurde ein größerer Betrag zur Verfügung gestellt und die Landesinnung Baden-Württemberg unterstützte das Projekt später ebenfalls finanziell. Das Bundesfachschulkuratorium empfahl im September des gleichen Jahres, einen Verein zu gründen und bat Wolfgang Scholten, ein Konzept auszuarbeiten.
Im Januar 2000 lag ein erster Satzungsentwurf vor. Am 25. Mai 2000 fand schließlich die Gründungsversammlung statt. Zu den Gründungsmitgliedern zählen alle wesentlichen Organisationen aus der Branche. Der Verein wurde am 20.9.2000 ins Vereinsregister eingetragen.
Seitdem ist viel geschehen:
- Die Sammlung Bacher wurde gesichtet und die historisch interessanten Stücke mit viel Mühe aufgearbeitet.
- Für die Literatursammlung wurden bisher ca. 900 Fachbücher erfasst und in der Fachbibliothek im Museumsraum in Maintal eingeordnet über 1000 Schriften sind noch zu bearbeiten.
- Inzwischen sind ca. 30 Industriedenkmäler der Kälte- und Klimatechnik in der Straße der Kälte erfasst und dokumentiert damit wurde auch deren Erhalt gefördert.
- Der HKK hat zusammen mit den DKV Senioren mittlerweile über 70 Unternehmensgeschichten, Fachvorträge, Biografien und bemerkenswerte Geschichten aus der Historie der Kälte- und Klimatechnik gesammelt, erfasst und dokumentiert insgesamt über 2000 DIN A4 Seiten.
Vorläufiger Höhepunkt für den HKK war die Ehrung des HKK auf der Kältetagung 2009 in Berlin ein Zeichen dafür, dass die Branche offensichtlich zunehmend das positive Engagement des HKK für die Geschichte der Kälte- und Klimatechnik erkennt. M.S.