In den USA wurde die Produktion bereits in 1996 eingestellt und andere Länder einigten sich ebenfalls darauf, die FCKW-Produktion bis 2010 komplett einzustellen. Dies ist seit 2006 in zahlreichen Ländern der Fall. Allerdings steigen nun seit 2013 die Emissionen von R11 wieder, so heißt es in einer Studie der National Oceanic and Atmospheric Administration, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde.
Laut der neuen Studie, die auf Messungen in der Atmosphäre beruht, sind die Emissionen von R11 um 25 Prozent über die durchschnittlichen Werte aus 2002 bis 2012 angestiegen. Man geht dabei davon aus, dass 13000 Tonnen pro Jahr seit 2013 in die Atmosphäre entwichen sind. Am wahrscheinlichsten sei es, so die Studie weiter, dass diese auf eine bislang nicht identifizierte Produktion in Ostasien zurückzuführen seien.
Wir wollen die weltweite Gemeinschaft davor warnen, dass sich diese Entwicklungen negativ auf die Heilung der Ozonschicht auswirken könnten, so NOAA Wissenschaftler Stephen Montzka. Jetzt müssen wir herausfinden, warum die FCKW-11-Emissionen ansteigen und was dagegen unternommen werden kann.
FCKW-11 ist das zweithäufigste, ozonabbauende Gas in der Atmosphäre aufgrund seiner langen Lebensdauer und Emissionen durch seinen Einsatz als Treibmittel in Isolierstoffen und Geräten, die Mitte der neunziger Jahre produziert wurden. Bis heute gibt es noch geringe Mengen an FCKW-11 in alten Kühl- und Gefriergeräten.
Durch das Montrealer Protokoll haben die FCKW-11-Emissionen seit 1993 um 15 Prozent abgenommen. Obwohl sie weiterhin zurückgehen, ist dies wesentlich langsamer der Fall, als wenn es keine neuen Quellen gäbe, so Montzka. Er vermutet, dass verdeckte Produktion hierfür verantwortlich ist, entweder für einen bestimmten Zweck oder als Nebenprodukt eines anderen chemischen Verfahrens, und warnt davor, dass dies die Heilung der Ozonschicht erheblich verzögern könnte, wenn nicht schnell eingegriffen wird.