Im ersten Vortrag referierte Elisabeth Munzert (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) über die neue EU-F-Gase-Verordnung und ging auf die Ziele der Verordnung und den Stand des Verfahrens ein. Zudem beschrieb sie das Quotensystem und zeigte das Zuteilungsverfahren, die generellen sowie einzelnen Ausnahmen. Sie unterstrich auch die Wichtigkeit des Phase-down. In diesem Rahmen zeigte sie den Teilnehmern den Phase-down-Zeitplan bis 2030 und die prozentualen Reduktionen sowie die Verbote des Inverkehrbringens. Anschließend ging sie auf die Betreiberpflichten und die Pflichten für Unternehmen, die die Einrichtungen installieren, instandhalten, warten oder reparieren, ein. Weitere Punkte in ihrem Vortrag waren die Zertifizierung, das Inverkehrbringen, Verkauf und Kennzeichnung, Herstellung und Import der HFKWs. Am Ende des Vortrags bekamen die Teilnehmer noch einen Ausblick auf die nationalen Maßnahmen.
Barbara Gschrey (Öko-Recherche) referierte in ihrem Vortrag über die künftige Entwicklung der HFKW-Nachfrage in Deutschland und stellte die Ergebnisse des UBA-Forschungsvorhabens - Maßnahmen zur Verbesserung der Marktdurchdringung klimafreundlicher Technologien ohne halogenierte Stoffe vor dem Hintergrund der Revision der Verordnung (EG) Nr. 842/2006 (F-Gase-VO) - vor. Gschrey zeigte Modelle des HFKW-Verbrauchs in Deutschland und erklärte hier das Referenzszenario, das ist eine Hochrechnung von Verbräuchen und Emissionen je Sektor bei derzeitiger Gesetzeslage bis 2030. Dazu erläuterte sie auch das Minimalszenario, dessen Fokus auf Minimierung des HFKW-Verbrauchs (Emissionen) bei u.a. mindestens gleicher Energieeffizienz liegt. Zudem stellte sie die modellhafte Berechnung der Vermeidungskosten vor. Abgebildet hat sie auch die Modellierungsergebnisse der HFKW-Nachfrage in Deutschland bis 2030 für alle Anwendungen und genauer noch für stationäre Kälte/Klima und Dämmstoffe. Am Ende ihres Vortrags stellte Gschrey den Zusammenhang zwischen der HFKW-Nachfrage in Deutschland und den europäischen Mengenbeschränkungen für HFKW (Phase-down) vor. Auch die Auswirkungen der Verbote auf die HFKW-Nachfrage wurden thematisiert.
Wolfram Jörß (Öko-Institut e.V.) stellte in seinem Vortrag unterschiedliche Szenarien zur Preisentwicklung von HFKW in Deutschland infolge des EU Phase-down vor. Eine seiner Folien zeigte den Satz: "Vergessen Sie die Verbote der F-Gase-Verordnung! Der Phase-down ist wichtig!". In diesem Rahmen gab er den Teilnehmern eine Übersicht über die Auswirkungen des Phase-downs. So kristallisierte er, dass HFKW-Nachfrager EU-weit nah an das Minimalszenario gezwungen werden. Infolge werden HFKWs knapp und vor allem teuer. Eine gesicherte Versorgung mit HFKW wird zunehmend zum Risikofaktor.
Mehr Infos zum Thema und zur Veranstaltung lesen Sie in der Mai-Ausgabe der KK. (DR)