Im August 2013 ging die Remscheider Firma Rinde Regeltechnik GmbH, ein für Wurm wichtiger Zulieferer für Leiterplatten, insolvent. Auch in Österreich und Schweden schließen Leiterplattenhersteller ihre Firmen. Sobald in Europa keine Leiterplatten (PCB) mehr produziert werden, wird es zu einem enormen Wissensverlust und dem Verfall einer gesamten Branche kommen.
Was sind die Hintergründe für diese negative Entwicklung? Wurm ist dieser Frage nachgegangen und hat sich intensiv mit den Herstellbedingungen auseinandergesetzt.
Unzureichende Abwasserreinigung in China
Leiterplatten (Printed Circuit Boards, kurz: PCB) sind das Fundament elektronischer Baugruppen. Die meisten PCB werden heute in China produziert. Die Herstellung erfolgt in einem komplexen Verfahren mit aggressiven Chemikalien. In Europa muss das dabei entstehende Abwasser auf Trinkwasserqualität zurückgeführt werden, bevor es wieder in die Umgebung abgegeben wird.
In China besteht diese Auflage dagegen nicht. Hier wird zur Entsorgung leider das natürliche Fluss- und Grundwassernetz genutzt. Die Landwirtschaft leidet bereits erheblich unter der Schadstoffbelastung durch verseuchte Flüsse. Die Schwermetalle gelangen aus den Flüssen in das globale Wassersystem – über die südchinesische See in die Weltmeere und so in die Nahrungskette des Menschen.
Abwasseraufbereitung macht europäische Leiterplatten teuer
Für die umfangreiche Aufbereitung und Abführung der Abwässer in Europa betreiben die Hersteller Millionen Euro teure Abwasseraufbereitungsanlagen. So entsteht der hauptsächliche Kostenvorteil chinesischer Wettbewerber. Gleichzeitig tragen die niedrigen Personal- und Materialbeschaffungskosten sowie die massive Unterstützung der Industrie durch die chinesische Regierung zum unzweifelhaften Wettbewerbsvorteil bei. So lässt sich ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und marktzerstörerischen Dumpingpreisen ziehen.
Aus diesen Gründen hat sich Wurm bewusst gegen den Einsatz von Leiterplatten aus chinesischer Produktion entschieden und setzt ausschließlich auf europäische Hersteller. Teko unterstützt diese Entscheidung. (RM)