Eingangs berichtete der Geschäftsführer des BIV und des ZVKKW, Dr.-Ing. Matthias Schmitt, über die erfolgreiche KK-Fachtagung zur Kältemittelproblematik am 26. Oktober in Darmstadt. Die wichtigsten Schlussfolgerungen stellte er noch einmal heraus:
• Das Anwendungspotential von Ammoniak muss durch technische Entwicklungen und Qualifizierungen weiter erschlossen werden, auch zu kleinen Leistungen hin.
• Es verbleiben nur wenige Stoffe, die der Kälte- und Klimatechnik zukünftig ohne Verbotsdrohung zur Verfügung stehen. In diesem Rahmen muss sich die Branche aber frei bewegen können.
• Die Bewertung der Kältemittel allein nach dem GWP-Wert ist nicht ausreichend, die Effektivität muss über den TEWI-Wert einbezogen werden.
• Außer auf Kältemittel mit geringem GWP-Wert ist die Entwicklung auf dichte Systeme, geringe Füllmengen und niedrige Emissionen beim Füllen, bei der Wartung und bei der Entsorgung zu richten.
Schmitt sprach dann ausführlich über die BIV-Nachwuchswerbekampagne und stellte einige der erarbeiteten Berufs-Werbemittel vor. Diese stehen demnächst den Ausbildungsbetrieben und den Arbeitskräfte suchenden Betrieben zur Verfügung, eine entsprechende Internetseite wird gestaltet werden. Und schließlich zog Schmitt eine Bilanz der Arbeit des ZVKKW, der inzwischen 29 Mitglieder aus Industrie und Handel mit 42 000 Mitarbeitern und 12 Mrd. Euro Umsatz hat. Daneben sind eine Reihe von Bildungseinrichtungen Mitglied (z.B. ESaK Maintal, Bundesfachschule, IKKE, NKF…) und andere Organisationen (z.B. TWK Karlsruhe, EPPE, IZW …).
Danach trat VDKF-Präsident Werner Häcker an das Rednerpult und würdigte zunächst die Arbeit des Innungsobermeisters Wilfried Otto, die er bis zu seinem kürzlich erfolgten Rücktritt als Landesvorsitzender des VDKF und damit verbundenem Austritt aus dem VDKF geleistet hatte. Werner Häcker bedauerte diesen Schritt und brachte die Hoffnung auf weitere Zusammenarbeit zum Ausdruck.
Er ging auf die aktuellen Probleme zwischen den beiden Verbänden BIV und VDKF ein, nannte die stockenden Aktivitäten zur Intensivierung der Kontakte bis hin zur möglichen Vereinigung eine unerfreuliche Angelegenheit, was vor allem den Schwierigkeiten bei der Terminfindung zuzuschreiben wäre. Dazu gab es aus der Mitgliedschaft anschließend wenig Verständnis.
Das kam auch in der am Schluss der Sitzung stattfindenden VDKF-Mitgliederversammlung des LV zum Ausdruck. Es bestand das Ansinnen, wieder einen ordentlichen Vorsitzenden zu wählen, da nach dem Rücktritt Ottos die Funktion von seinem Stellvertreter Gerhard Gregor wahrgenommen wird. Die wenigen verbliebenen VDKF-Mitglieder einigten sich darauf, bis zur fälligen Vorstandswahl 2012 die Weiterführung der Arbeit unter Gerhard Gregor als Interimsvorsitzenden beizubehalten, ihn dabei tatkräftig zu unterstützen und dann darauf zu orientieren, eine Verjüngung im Vorsitz zu erreichen.
Der ebenfalls anwesende Sprecher des Verwaltungsrates des VDKF, Wolfgang Zaremski, warb für die Arbeit des VDKF und nannte Beispiele für die Wirksamkeit des Verbandes. Es gab aber auch die kritische Diskussion zur mangelnden Unterstützung des Landesverbandes durch die Zentrale, zum unzureichenden Informationsfluss und auch dazu, dass es bisher nicht gelungen ist, durch Satzungsänderung bezüglich Beschlussfähigkeit eine Aktivierung der Tätigkeit zu erreichen. Die vorbildliche Innungsarbeit in Sachsen wurde herausgestellt, wozu auch die vielen gemeinsamen Aktivitäten von SIKK und VDKF-LV gehören, und es wurde die Vorstellung geäußert, dass dies bei ähnlicher Konstellation auf Bundesebene durchaus zu einer Hochzeit führen könnte. Die Beratung endete schließlich mit dem gegenseitigen Versprechen, die Arbeit zu aktivieren und die Kritiken zu beherzigen.
Vor dieser abschließenden Versammlung waren aber noch weitere Innungstagesordnungspunkte abzuarbeiten:
• Vortrag von Rudolf Beer zur Sicherheit bei der Internetnutzung
• Ausführungen von Ekkart Otto zum Stand der Befähigung als Elektrofachkraft
• Joachim Naumann stellt die aktuelle Situation an der Sächsischen Kältefachschule vor
• Tasso Börner informierte über das Berufliche Schulzentrum Reichenbach und stellte strukturelle Veränderungen vor.
• Wilfried Otto präsentierte den Arbeitsplan der Innung für das kommende Jahr.
Nach diesem offiziellen Teil stand das Rahmenprogramm an, das mit einer sehr beeindruckenden Besichtigung der ehemaligen Haftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR begann und an die sich ein Rundgang durch die historische Innenstadt anschloss. Mit einem Abendprogramm ging die Veranstaltung zu Ende. U.A.