Dem Arbeitskreis Energieeffizienz von Kälteanlagen, dem Hersteller, Betreiber, Institute und Verbände wie Forschungsrat Kältetechnik, Fachgruppe Kühlmöbel, VDKF und VDKL angehören, ist es ein wichtiges Anliegen, einen branchenübergreifenden Konsens zu bilden und zu vertreten.
Ziel des VDMA Einheitsblattes ist die Entwicklung von bindenden Richtlinien und Klassifizierungen zur Auslegung, Auswahl, Betrieb von energieeffizienten Komponenten, Anlagen und Systemen. Es soll dabei einerseits eine Selbstverpflichtung der Branche etablieren und andererseits Empfehlungen für Politik und Gesetzgebung geben.
Eine technische Optimierung der Einzelkomponenten berge nämlich nur noch ein geringes Potenzial zur Verbesserung der Effizienz. Wesentliche Einsparpotenziale existieren jedoch bei einer Festlegung von Mindestanforderungen an das Anlagenkonzept und die Komponenten sowie die Regelung, den Betrieb und die Wartung der Anlagen.
Der weitere Zeitplan sieht folgende Termine vor:
- 15.1.2010: Entwurf Fertigstellung aller Abschnitte durch die Unterarbeitskreise
- 11.2.2010: Sitzung Redaktionsbeirat inhaltliche Harmonisierung
- März 2010: Vorbereitung Veröffentlichung DIN-Mitteilungen
- Mai 2010: Entwurf in DIN-Mitteilungen 2 Monate für öffentliche Einsprüche/Stellungnahmen
- August 2010: Endgültige inhaltliche Abstimmung
- September 2010: Veröffentlichung
Diesem ambitionierten Zeitplan sind die Unterarbeitskreise unterschiedlich nah. Bevor jedoch aus den einzelnen Unterarbeitskreisen berichtet wurde, gab Holger König, Jäggi/Güntner (Schweiz) AG, als Sprecher des Arbeitskreises Energieeffizienz von Kälteanlagen im VDMA eine Einführung in das Thema. Anschließend stellten zwei Übersichtsvorträge den Markt insgesamt dar:
Attraktivität von Auslandsmärkten für den Maschinenbau heute und morgen
Ulrich Ackermann, Außenwirtschaft, VDMA
Der deutsche Markt für Kältetechnik, Marktvolumen und Entwicklungstendenzen, Bestand an Kältesystemen nach Anwendungsgebieten
Guntram Preuß, Allgemeine Lufttechnik, VDMA
Danach berichteten schließlich die einzelnen Unterarbeitskreise über die Ergebnisse ihrer Arbeit:
Kennziffern zur Energieeffizienz-Bewertung von Komponenten in Kälteanlagen
Dr. Dieter Mosemann, GEA Grasso GmbH (Unterarbeitskreis 1)
Transparenz schaffen für energieeffiziente Supermarktkälteanlagen
Bernd Heinbokel, Carrier Kältetechnik Deutschland GmbH (Unterarbeitskreis 2)
Bewertung industrieller Kälteanlagen hinsichtlich Energieeffizienz
Michael Elsen, Th. Witt Kältemaschinenfabrik GmbH (Unterarbeitskreis 3)
Optimale Energieeffizienz für Kühlhäuser
Michael Weilhart, VDKL (Unterarbeitskreis 4)
Energieeffiziente Anwendung von Klimakälte
Rainer Brinkmann, Johnson Controls Systems & Service GmbH (Unterarbeitskreis 5)
Energieeffizienz durch intelligente Regelung und optimierte Betriebsführung
Prof. Dr.-Ing. Martin Becker, Hochschule Biberach (Unterarbeitskreis 7)
Energieeffizient durch die richtige Auswahl von Wärmeaustauschern
Markus Kielnhofer, Güntner AG & Co. KG (Unterarbeitskreis 8)
Im Foyer gab es zudem die Möglichkeit, eine kleine Posterausstellung zu besuchen. Insgesamt kann man festhalten, dass die einzelnen Unterarbeitskreise hervorragende Arbeit geleistet haben, um Methoden zu entwickeln, die für die unterschiedlichsten Anwendungen und vor allem auch für den Teillastbetrieb eine transparente Bewertung der Energieeffizienz ermöglichen. Die KK wird in einer der nächsten Ausgaben noch ausführlicher über diese Veranstaltung und die dargestellten Inhalte des VDMA Einheitsblattes 24247 berichten. M.S.
Kommentar:
Energiemanagement ohne Messen kann man vergessen. Diese Aussage von Professor Becker war meines Erachtens der wichtigste Satz des ganzen Tages. Es ist nicht wirklich überraschend, dass man mit der aufgenommenen elektrischen Leistung und der abgegebenen Kälteleistung die Effektivität einer Kälteanlage berechnen kann. Die entscheidende Frage ist jedoch, wo bekomme ich für ein Monitoring im laufenden Betrieb z.B. die aktuell abgegebene Kälteleistung her? Professor Becker beruhigte die Teilnehmer zwar mit dem Hinweis, man könne im laufenden Betrieb alles messen, konkrete und vor allem auch in kleineren Anwendungen bezahlbare Verfahren für die Praxis (und deren Genauigkeit) stellte jedoch auch er nicht vor. Hier scheint es eine Achillesferse des ganzen Projekts zu geben, an der der Schritt in die Praxis noch vollzogen werden muss. M.S.