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Rendsburg:

Klassenfahrt mit Lernerfolgen

Am Montag, den 17.09.2007 ging es von Rendsburg mit der Deutschen Bahn nach Stuttgart, wo wir in der neu umgebauten Jugendherberge übernachteten. Am Dienstag fuhren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rottenburg-Ergenzingen zu Bitzer. Dort wurden wir von Dirk Schlehuber schon erwartet. Nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellung der Firma Bitzer hielt Dirk Schlehuber einen adressatengerechten Vortrag über den Aufbau und die Funktion von Schraubenverdichtern und deren Anwendung in der Praxis. Bei diesem Vortrag wurde auf Fragen der Auszubildenden, und das waren nicht wenige, eingegangen, was die Schüler im Nachhinein sehr lobten. Auch die Praxisnähe des Vortrags gefiel ihnen sehr gut. Nach dem Mittagessen ging es auf zur Werksbesichtigung. Es ist schon toll, zu sehen, wie aus einem einfachen Gussblock ein technisch hochwertiger Schraubenverdichter entsteht. Die Schüler waren begeistert, denn man sieht nicht alle Tage einen Schraubenverdichter und seine Einzelteile von innen. Eine Frage interessierte die Auszubildenden besonders: Wie vermeidet man, dass man einen 20 000 Euro teuren Schraubenverdichter mit dem falschen Drehfeld anschließt? Dazu gab Dirk Schlehuber gleich die passenden Ratschläge:

  • Drehfeldregler im Gerät anschließen,
  • mit dem Drehfeldprüfer das Drehfeld immer erst überprüfen,
  • immer zu zweit arbeiten, einer am Schaltschrank und einer am Manometer. Manometer im Auge behalten. Falls der Druck auf der Niederdruckseite steigt, sofort den Verdichter ausschalten. Man hat ungefähr 5 Sekunden Zeit bis zum Verdichterhimmel.

Nach Übergabe des Gastgeschenks ging es gegen 16.00 Uhr wieder zurück zur Jugendherberge.

Am Mittwoch wurden wir schon sehnsüchtig bei Walter Roller, Gerlingen, von Wolfgang Krenn erwartet, waren wir doch zuerst bei Fischer, wo wir erst am nächsten Tag sein sollten! Bei so viel Programm kann auch eine sonst gut organisierte Lehrerin mal durcheinander geraten Die Begrüßung war trotzdem sehr herzlich, obwohl wir über eine Stunde zu spät ankamen. Nochmals vielen Dank für das Verständnis!

Nach der Begrüßung bekamen wir einen kurzen Überblick über die Firma Walter Roller. Die Auszubildenden nahmen erstaunt zur Kenntnis, dass Roller nur in Deutschland produziert. Nach dem Mittagessen ging es zur Werksbesichtigung. Dort führten uns Ingo Raisch und Wolfgang Krenn durch die Hallen. Die Schüler waren überrascht, dass die Kühler alle noch zum größten Teil in Handarbeit hergestellt werden. Besonders fasziniert waren sie von den Sonderanfertigungen, stand da doch auf dem Gelände ein Verdampfer für eine Klimaanlage in überdimensionaler Größe. So ein Teil hatten sie bis jetzt noch nicht gesehen.

Beim Rundgang wurden viele Fragen gestellt und diskutiert. Eine Frage war zum Beispiel, warum die Rohre bei einigen Kühlern, mit Silberlot gelötet werden. Die Antwort wurde von dem Löter selbst gegeben: Man nimmt Silberlot, weil es nicht so leicht korrodiert, zum Beispiel für Fischtheken. Die Schüler waren von der Führung sichtlich beeindruckt.

Nach der Werksführung hat Wolfgang Krenn den Schülern das neue Hochleistungsrohr von Roller gezeigt und anhand der Auslegungs-CD für Verdampfer einen Vortrag gehalten, wie man mit diesem Programm den richtigen Verdampfer für eine Anlage heraussuchen kann. Gegen 16.00 Uhr sind wir alle mit viel neuem Wissen und neuen Eindrücken zur Jugendherberge zurückgefahren.

Am Donnerstag haben uns der Geschäftsführer von Fischer Kältetechnik, Veit Scholl, und Norbert Erb, Marketing, bei einem Kaffee nun termingerecht begrüßt. Nach der Begrüßung hat Veit Scholl über Leistungen, Premium Produkte und Service des Hauses Fischer informiert.

Die Schüler waren beeindruckt von der gut funktionierenden Logistik bei Fischer. Danach haben wir einen Rundgang durch das Haus gemacht und uns anschließend die Verbundanlagenfertigung angesehen. Es ist erstaunlich, dass auf so einem kleinen Raum, so technisch hoch entwickelte Anlagen hergestellt werden können, wie zum Beispiel eine CO2 Verbundanlage, eine Verbundanlage mit zweistufigen Verdichtern, Kaltwassersätze und ein Drucklufttrockner für Mercedes. Überrascht waren die Schüler darüber, dass viele große Anlagen mit VA-Rohr hergestellt werden. Auf die Frage, warum das so ist, wurde ihnen erklärt, dass man das aus Kostengründen macht, denn VA-Rohr ist billiger als Kupfer. Begeistert waren sie aber vor allem von der sauberen und exakten Dämmung der Rohre. Der Isolierer hat den Schülern auch gleich kleine Tipps und Tricks für die Praxis verraten. Der Besuch hat den Schülern sehr gut gefallen, konnten sie doch sehen, was ein Kälteanlagenbauer so alles können muss.

Nach einem leckeren Imbiss ging es dann weiter zum neuen Mercedes-Benz Museum. Dort haben wir eine Entdeckungsreise durch die Geschichte des Automobils gemacht, von dessen Entwicklung bis hin zur neuesten technischen Zukunftsvision.

Am Abend haben wir dann noch das Musical Die drei Musketiere besucht. Bei so viel Fachkunde darf auch die Kultur nicht zu kurz kommen. Mit einem gemeinsamen Abend in der Jugendherberge wurde der anstrengende Tag beendet.

Am Freitag ging es wieder Richtung Norden. Wenn es nach den Auszubildenden gehen würde, dann könnte nächstes Jahr noch mal so eine Fahrt stattfinden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Firmen Bitzer, Walter Roller und Fischer Kälte-Klima.

Hans Bode und Sigrid Miersch