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Reiss-Technologieseminare 2011

Kältemittel, Produkte und Brandschutz im Focus - 800 Fachbesucher kamen

 

 

Als erste Referentin stand Christine Gedicke auf dem Programm, die aufzeigte, wohin die Reise mit den Kältemitteln von heute und morgen geht. Nach der Vorstellung der TEGA - Technische Gase und Gasetechnik GmbH als Technischer-Gase-Lieferant, stellte sie aus der Zusammenarbeit mit DuPont

bei den Kältemitteln die Verbotssituation für R22 ab 2010 für Neuanlagen in den Mittelpunkt und sprach über die möglichen Ersatzlösungen mit den Austauschstoffen R422A und R422D, wozu es bei DuPont erfolgreiche beispielhafte Lösungen gibt. Sie nannte die Palette der natürlichen Kältemittel, die überall auf dem Vormarsch sind (außer bei der Kfz-Klimatisierung) und warb für die Entwicklungen des HFO1234yf und des Opteon XP10, die sich durch ein sehr geringes Treibhauspotenzial auszeichnen. Ersteres wird ab dem 3. Quartal 2011 für die Kraftfahrzeugklimatisierung serienmäßig verfügbar sein, das Opteon XP10 für stationäre Anwendungen dagegen erst ab 2013. Anwendungserprobungen in Feldtests sind dagegen schon verfügbar. An weiteren Gemischen auf ähnlicher Basis wird gearbeitet.

Die gegenwärtige Situation auf dem Kältemittelmarkt ist gekennzeichnet durch eine Verknappung der Kältemittel infolge von krisenbedingten Anlagenstilllegungen, vom Verzicht auf R134a-Neuinvestitionen und vom unterschätzten Kältemittelbedarf der USA und einiger asiatischen Länder. Zudem stiegen durch den Zertifikatehandel die Preise erheblich an, bei R134a z.B. gegenüber dem Jahr 2009 auf bis zu 250 Prozent. Abschließend warb sie für die Wiederverwendung bzw. Rückführung von gebrauchtem R 134 a und R 22, wobei die Wiederverwendung noch intakter Ware vor Ort die erstrebenswerte Lösung ist. Die Rückführung über den Großhandel zur Herstellung des Neuzustandes durch Aufarbeitung oder zur Hochtemperaturspaltung nicht mehr verwendbarer Ware sind dazu die Alternativen.

Danach sprach Alexander Wirsching über das umfangreiche Produktspektrum der TEKO Gesellschaft für Kältetechnik mbH. Die Grundpfeiler des Fertigungsprogramms sind die fest definierten Verflüssigersätze der TEKOPACK-Baureihe einerseits und die modular aufgebauten und in vielen Varianten schnell lieferbaren TEKOSETflexi-Sätze. Diese letzteren gibt es als Rumpfgeräte, als luft- oder wassergekühlte Variante, mit Verdichtern von Bock, Bitzer oder Frascold und hermetisch mit Tecumseh-Verdichtern. Anwendungsgerechte Erweiterungen beziehen sich auf die Ausstattung mit Abscheidern, Manometerbaugruppen, Durchlaufschaugläsern, umschließende Gehäuse usw. Damit bleibt bei den realisierbaren Möglichkeiten kaum ein Wunsch offen. Im vergangenen Jahr wurden ca. 3500 Kältemaschinensätze von klein bis groß verkauft. Die TEKO-Fertigungsphilosophie wird unter dem Begriff TEKOlogie definiert und beinhaltet zeitgemäße Maßnahmen der Qualitätssicherung, wie
weniger Lötstellen bedeuten weniger Undichten,
die vollautomatische Biegemaschine lässt auch komplizierte Rohrführungen ohne Stückelung zu,
die Aushalsungen werden industriell und damit ohne subjektive Fehler gefertigt,
die Baugruppenvorfertigung erfolgt an speziellen qualifizierten Arbeitsplätzen,
großzügig bemessene Rohrquerschnitte führen zu geringeren Druckverlusten und reduzierten Pulsationen,
hochauflösende Gasdichtheitsprüfung (1 g/a) und exakte Hochspannungsprüfung,
Probelauf jedes Satzes im Kältekreislauf und protokollierte Warenausgangsprüfung.

Es folgte die Vorstellung der neuen Sicherheitswärmeübertrager xsafetix, die durch komplett getrennte Kreisläufe gekennzeichnet sind und vorwiegend in der Wärmerückgewinnung verwendet werden. In sechs Baugrößen wird der Leistungsbereich von 0,5 bis 50 kW abgedeckt. Diese Wärmeübertrager schließen eine Vermischung der beiden Medien bei Undichten vollständig aus. Die Geräte, bei denen die Wärme über Lamellen übertragen wird, die zwischen den Rohren der beiden Kreisläufe angeordnet sind, bieten auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile und amortisieren sich in kurzer Zeit. Die zugehörigen Pumpen und Speicher werden gemeinsam mit den Wärmeübertragern von Reiss vertrieben.

Als dritter Vortragender trat Bernd Höfler von der Armacell GmbH vor die Zuhörer und sprach über die mit Dämmstoffen eng verbundene Problematik des Brandschutzes. Er gab sowohl eine Übersicht über die Gesamtproblematik des Brandschutzes, leitete daraus die Anforderungen an die Dämmung ab und leitete dann zu den Dämmmaterialien über, die entsprechend verantwortungsvoll auszuwählen sind. Bauliche Anlagen sind prinzipiell so zu gestalten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird und die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind. Darum rankten sich seine von viel Sachkenntnis gekennzeichneten Ausführungen.

So ist z.B. für Rettungswege nichtbrennbares Material der Brandschutzklassen A1 oder A2 erforderlich, und wenn in den Rettungswegen Rohre aufgehängt sind, gilt das auch für die Rohraufhängung. Eine besondere Rolle spielen dabei die Wanddurchbrüche zum nächsten Rettungsabschnitt, wofür Armacell die passenden Materialien mit der Paste Armaprotect 1000 anbietet, die ohne Anrühren und ohne Schalung verarbeitbar ist. Mit gutem Bildmaterial unterstützte er seine Ausführungen und zeigte fehlerhafte und richtige Lösungen nebeneinander. Jeder Planer und jeder Bauausführende sollte alle diese Informationen verinnerlichen, und so war es auch sehr hilfreich, den Teilnehmern eine Mappe mit den wichtigsten Vorschriften, mit Beispiellösungen, mit Gutachten und mit Werkstoffvorschlägen in die Hand zu geben. U.A.