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Praxisbezug in der Ausbildung von Studenten verbessert

Neue Raumlufttechnik-Simulationsanlage an der FH Münster

Diese moderne Versuchseinrichtung erlaubt dabei nicht nur eine studentische Ausbildung, die den gegenwärtig geltenden Normen, Richtlinien und Behaglichkeitsanforderungen Rechnung trägt, sondern auch die Erforschung aktueller Entwicklungstrends in der Raumlufttechnik, erläutert Professor Dr. Bernd Boiting, Leiter des raumlufttechnischen Labors. Die vollständige Aufbereitung der von der Anlage angesaugten Außenluft durch Erwärmen, Kühlen, Be- oder Entfeuchten übernimmt ein Zentralklimagerät von Ciat. Für die entsprechende Lufttemperierung sorgt hier eine Heiz- bzw. Kühlleistung von jeweils 20 kW. Das Gerät vom Typ Climaciat Airtech ist zudem auf einen Luftvolumenstrom von 5.000 m3/h ausgelegt, wurde aber deutlich größer ausgeführt, damit die Studenten einfachen Zugang zu den verschiedenen Komponenten haben. Darüber hinaus verfügt die Anlage über zwei hintereinander angeordnete Kammern zu Luftbefeuchtung, so dass die beiden in der Praxis anzutreffenden Verfahren demonstriert werden können. Die Studenten können hier Erfahrungen sowohl mit einem Dampfbefeuchter, der überhitzten Wasserdampf an die Luft abgibt, als auch mit einem Wäscher, der die Luft durch das Versprühen von Wasser befeuchtet, an nur einem Gerät sammeln.

Die aufbereitete Zuluft wird zu einem verglasten Büroraum geführt, bei dem es sich um einen Raumströmungsversuchsstand zur Demonstration unterschiedlicher Luftführungssysteme handelt. Quellluftdurchlässe sowie Bodenluftdurchlässe des Herstellers Emco Klima veranschaulichen das Prinzip der Quelllüftung und damit die Beeinflussung der Raumströmung durch thermischen Auftrieb. Eine turbulenzarme und mit sehr niedrigen Austrittgeschwindigkeiten in Bodennähe eingebrachte Zuluft sorge dabei für ein hohes Behaglichkeitsempfinden. Zur Erzeugung der Mischlüftung sind in der Decke des Büroraumes Schlitz- und Drallluftdurchlässe des Lingener Unternehmens eingebaut. Hier tritt die Zuluft mit hohem Impuls ein und vermischt sich mit der Raumluft. Die exakte Verteilung der Zuluft erfolgt mit Hilfe von Drosselklappen, Volumenstromreglern sowie Kanalstücken, die ebenfalls vom Hersteller der Luftdurchlässe zur Verfügung gestellt wurden.

Die mit einer umfangreichen Sensorik ausgestattete Versuchsanlage ist über insgesamt 5.000 m Kabel mit einer hochmodernen, computergesteuerten Regelung verbunden. Die Mess- und Regeltechnik der Firma Plüth, einem Tochterunternehmen der DEOS AG, ermöglicht einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf das Zentralklimagerät über das Internet. Auf diesem Weg können die Studenten standortunabhängig Daten auslesen, Sollwerte vorgeben und unterschiedliche Betriebszustände der Anlage simulieren.

Die Versuchseinrichtung soll gleichzeitig der Erforschung aktueller Entwicklungstrends in der Raumlufttechnik dienen. So ist der Klimaanlage eine Simulationsstrecke vorgeschaltet, die die Außenluft unabhängig von der Jahreszeit auf die Bedingungen im Winter bzw. Sommer anpasst. Zwischen diesem Außenluftsimulator und dem Zentralklimagerät befindet sich ein weiterer Versuchsstand, der zu Forschungszwecken genutzt wird. Aktuell finden dort Versuche zur effektiven Speicherung von Wärme oder Kälte mit PCM (Phase Change Material) statt. An einem zusätzlichen in die Anlage integrierten Prüfstand lässt das Unternehmen Hewitech werkseigene Füllkörper für Rückkühlsysteme testen und bietet damit gleichzeitig den Studenten einen Einblick in die Funktionsweise und Auslegung derartiger Systeme.

www.ciat.de

www.emco.de

www.fh-muenster.de