39 Kandidaten waren angetreten und mussten sich der neuen, gestreckten Gesellenprüfung gemäß Ausbildungsversordnung der Mechatroniker für Kältetechnik stellen. Alle hatten mit dem Ergebnis der Gesellenprüfung Teil 1 (GP 1) also schon eine mehr oder weniger solide Basis für das Bestehen der Prüfung geschaffen. Diese GP 1 hat ein Gewicht von 30 Prozent und kann nicht separat wiederholt werden. Wer hier im Ergebnis unter 50 Prozent bleibt, muss dieses Fehl im zweiten Teil der Gesellenprüfung ausgleichen, denn insgesamt sind mindestens 50 Prozent zum Bestehen erforderlich. Dies traf für 10 der 39 Prüflinge zu, von denen 3 nicht bestanden. Das heißt von den 6 Prüflingen, die nicht bestanden, haben 3 auch schon in GP 1 mangelhafte Leistungen gezeigt, 3 dagegen sich gegenüber der GP 1 verschlechtert. Andererseits haben 7 Prüflinge, die in GP1 noch unter 50 Prozent lagen, eine positive Entwicklung genommen und insgesamt bestanden.
Neu an der Gesellenprüfung Teil 2 ist auch die Aufteilung und Gewichtung im praktischen Teil „Kundenauftrag“. Dieser besteht aus den drei Teilen Montage einer Anlage (40 %), Fehlersuche (30 %) und Fachgespräch (30 %). Entsprechend der hohen Gewichtung von Fehlersuche und Fachgespräch wurde hier unter hohem Personaleinsatz seitens des Prüfungsausschusses sorgfältig geprüft. Dazu stehen in der NKF in separatem Raum 12 Kälteanlagen zur Verfügung, in die die unterschiedlichsten praxisgerechten Fehler eingebaut werden können. Diese mussten von den Prüflingen jeweils eingegrenzt und behoben werden. Dazu war eine Dokumentation anzufertigen und im Fachgespräch zu beweisen, dass man auch wusste, was man da tat. Innerhalb der praktischen Prüfung (Durchschnitt 68,6 %) erreichten die 39 Kandidaten bei der Anlage durchschnittlich 75,4 Prozent, bei der Fehlersuche 60,5 Prozent und im Fachgespräch 67,6 Prozent. Im schriftlichen Teil wurde ein Durchschnitt von 63,3 Prozent erzielt. Im Endergebnis erzielten zwei Prüflinge ein „Gut“.
Landesinnungsmeister Rainer Bertuleit gratulierte den Junggesellen und dankte dem Prüfungsausschuss, den Dozenten der NKF und den Berufsschullehrern für ihren Einsatz, der zu einem erfreulichen Ergebnis geführt habe. Er beurteilte die Chancen am Arbeitsmarkt positiv und zeigte sich erfreut darüber, dass 32 der 33 Junggesellen schon vergeben seien. Dieser Wert sei keineswegs in anderen Gewerken üblich.
Für die Lehrerschaft der Berufsschule gratulierte der Klassenlehrer, Studienrat Axel Ludwig. Er blickte zurück auf dreieinhalb Jahre Berufsschulunterricht, in denen alle sich tüchtig entwickelt hätten, wenn auch manche zumindest im Unterricht gelegentlich noch die nötige Ernsthaftigkeit vermissen ließen. Jedenfalls habe man eine gute Klassengemeinschaft entwickelt, sei rechtzeitig zur Prüfung fit und immer mit Humor bei der Sache gewesen. Für die Zukunft möge man daran denken, das Gelernte anzuwenden und den Kunden zufrieden zu stellen. Das sichere den Arbeitsplatz und schaffe eigene Zufriedenheit, eine wichtige Grundlage auch für die private Entwicklung.
Bei der feierlichen Überreichung der Gesellenbriefe inklusiv Zertifikat gemäß EG-Verordnung 303/2008 gab es zusätzlich für jeden einen Bildungsgutschein im Wert von 300 Euro, einzulösen bei der NKF. Die beiden besten Prüflinge erhielten darüber hinaus eine Goldmünze. Es sind dies: Kai Jetzlaff (Schrot GmbH, Ihlow) und Sören Schrot (Hauke, Meinersen). Dieter Schmitt