Der Legionellen-Ausbruch in Warstein 2013 hat es bestätigt: In Deutschland gibt es eine große Zahl von Verdunstungskühlanlagen aller möglicher Größen, die das Risiko bergen, Quelle von Legionellen-Infektionen zu sein. Bisher gab es für die Betreiber solcher Anlagen keine Festlegungen zum bestimmungsgemäßen Betrieb nach dem aktuellen Stand der Technik. Abhilfe bietet der neu erschienene Entwurf der Richtlinie VDI 2047 Blatt 2.
Verdunstungskühlanlagen können Quellen für luftgetragene Keime sein. Die neue Richtlinie gibt dem Betreiber Hinweise zum hygienegerechten Betrieb und gilt für bestehende und neu zu errichtende Verdunstungskühlanlagen und -apparate, bei denen Wasser verrieselt oder versprüht wird oder anderweitig in Kontakt mit der Atmosphäre kommen kann. Dabei ist es unerheblich, ob das Kühlwasser als Kühlmedium im Prozess direkt eingesetzt wird oder die Prozesswärme über Wärmeübertrager aus einem Primärkühlkreislauf auf einen Wasserkühlkreislauf übertragen wird.
Zusätzlich zur neuen Richtlinie plant der VDI in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umwelt (BMU) für den 28. Mai 2014 in Bonn ein Expertenforum zum Thema „Legionellen in der Luft – Maßnahmen zur Risikominderung“. Teilnehmer können mit den Fachleuten des VDI beispielsweise Fragen diskutieren, wie Quellen von Legionellen-Infektionen gefunden werden, welche Verantwortung Betreiber haben und welche politischen Konsequenzen aus den aktuellen Erkenntnissen zu ziehen sind.
Herausgeber der Richtlinie VDI 2047 Blatt 2 ist die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik. Die Richtlinie kann als Entwurf zum Preis von 90,20 Euro beim Beuth Verlag (Telefon 030 2601-2260) bestellt werden. Die Einspruchsfrist endet am 30.06.2014. Einsprüche sind möglich unter www.vdi.de/einspruchsportal. Weitere Informationen sind unter www.vdi.de/legionellen, http://www.vdi.de/richtlinien und http://www.beuth.de zu finden.