Deutschland treibt Markt voran
Der deutsche Markt verzeichnete im Vergleich zu den beiden Nachbarländern das stärkste Wachstum (5,4%) und deckt dabei 78,7 Prozent des gesamten DACH-Raums ab. Für das Jahr 2018 rechnet Interconnection in Deutschland mit einem Gesamtmarktwachstum von 5,4 Prozent in Menge. Gerade die energetische Gebäudesanierung trägt auch zum zukünftigen Wachstum bei. „Insbesondere gilt dies für Nordrhein-Westfalen, das einen hohen Bestand an Gebäuden aus den 1970er-Jahren aufweist und deren Gebäudehülle-Sanierung nun ansteht“, erklärt Neva Rukonic, Autorin der Studie. Insgesamt liegt der Anteil der zentralen Anlagen mit Wärmerückgewinnung in Deutschland wertmäßig bei 33 Prozent. Aktuell werden 49,0% aller zentralen Anlagen im Einfamilienhaussegment verbaut. 62,5 Prozent davon in der Größenklasse 201m³ bis 550m³/h. Interconnection geht davon aus, dass das EFH-Segment in Zukunft zunehmend an Bedeutung für die Hersteller zentraler Geräte gewinnen wird und somit auch die Gerätschaft der Größenklasse 201m³ bis 550m³/h. Im Umkehrschluss wird sich der Marktanteil des Mehrgeschosswohnbaus bzw. der Geräte < 200m³/h in den kommenden Jahren in Deutschland verkleinern.
Dezentral besser als zentral
In Zukunft werden vor allem die dezentralen Systeme in Deutschland den Markt aufmischen. So wird sich das starke Marktwachstum für dezentral betriebene Anlagen mit Wärmerückgewinnung in den kommenden Jahren fortsetzen. Im vergangenen Jahr betrug das mengenmäßige Wachstum in dieser Sparte 16,8%. Bereits jetzt haben die dezentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung den größten Marktanteil in Deutschland mit 36,1 Prozent. Insbesondere Wohnungsbaugenossenschaften fragen zunehmend dezentrale Lüfter an, wobei die einfache Montage in Neubau & Renovierung sowie der verhältnismäßig niedrige Durchschnittspreis die ausschlaggebenden Kriterien sind.
Im Gegensatz zu Deutschland kommen dezentrale Systeme mit Wärmerückgewinnung in der Schweiz nicht in Schwung. Während das Segment letztes Jahr noch um 2,1 Prozent in Menge wuchs, geht der Absatz heuer um 2,2 Prozent zurück. Im Ergebnis entspricht dies rund 2100 abgesetzten Lüftern. Auch in Zukunft wird sich wohl kaum eine explosionsartige Entwicklung ergeben, wie z.B. in Deutschland. „Die Einzelraumlüfter werden kulturell nicht angenommen, stoßen aber auch auf regulatorische Hemmnisse“, so Rukonic. Insgesamt beträgt der Marktanteil für dezentrale Lüftungssysteme in der Schweiz gerade einmal 3,7 Prozent. In Österreich wächst der Markt für dezentrale Systeme zweistellig. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz in diesem Segment um 15,4 Prozent.
Schweiz und Österreich mit unterschiedlicher Performance
Insgesamt verzeichnet der österreichische Markt für kontrollierte Wohnraumlüftung 2017 erstmals wieder positive Zahlen (+2,1% in Menge). Der Gesamtumsatz der Branche belief sich in der Alpenrepublik auf 20,1 Millionen Euro. Gerade der Markt für zentrale Systeme mit Wärmerückgewinnung verzeichnete 2017 rote Zahlen. Insgesamt betrug der Rückgang in Menge 7,9%. Trotzdem haben die zentralen Systeme mit 44,4 Prozent noch immer mit Abstand den größten Marktanteil. 68,6% aller zentralen Lüftungsgeräte sind in der Größenklasse <200m³/h. Hauptgrund für diese Dominanz ist, dass 63,5 Prozent aller zentralen Geräte im Geschosswohnungsbau eingesetzt werden. Durch die steigende Konkurrenz bei dezentralen Systemen wird für das Jahr 2018 mit einem weiteren Rückgang von 6,1 Prozent gerechnet. In der Schweiz betrug der Anstieg am Markt für kontrollierte Wohnraumlüftung 5,2 Prozent. Der Gesamtumsatz belief sich auf 37,1 Mio. Euro. Der Markt für Zentralanlagen mit Wärmerückgewinnung ist im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent gestiegen. Dort ist dieser Bereich besonders wichtig, da er 76,1 Prozent Anteil auf sich verbucht.
Hohe Konzentration in bestimmten Bereichen
In Deutschland werden 38,2 Prozent des Gesamtumsatzes im Wohnbau-Segment von den Top-Drei Herstellern abgedeckt. In Österreich beträgt die wertmäßige Marktkonzentration der Top-Ten-Unternehmen 61,1 Prozent und in der Schweiz liegt der Anteil der Top-Five-Unternehmen im Segment der dezentralen Anbieter bei 92,4 Prozent. (SI)
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