Somit galt es für die Durchführung in drei Gruppen (Vorbereitungslehrgänge, Anlagenbau, Fehlersuche, Fachgespräch + Bewertung) ein Zeitraum vom November 2017 bis Januar 2018 einzuplanen. Nachdem acht Teilnehmer noch in die mündliche Prüfung durften, konnte die Prüfung mit 62 erfolgreichen Absolventen beendet werden. Die Freude war entsprechend groß und so wurde die Gesellenfreisprechung mit Familie, Freunden, Ausbildern und Betriebsinhabern in großer Runde mit 170 Teilnehmern dieses Jahr in der Werkstadt der Norddeutschen Kälte-Fachschule durchgeführt. Weiterhin erfreulich: Auch dieses Jahr erhielten wieder zwei Mechatronikerinnen Ihren Gesellenbrief.
15 Prüflinge werden im Sommer 2018 nochmal antreten und die nicht bestandenen Prüfungsteile wiederholen. Das entspricht einer Durchfallquote von 19.5 Prozent. Die praktische Prüfung beinhaltete den Bau einer Versuchskälteanlage mit elektronischem Einspritzventil und elektronischem KühlstelIenregler.
Resümee des Prüfungsausschusses:
- Die größte Schwierigkeit bestand in der Programmierung des elektronischen Reglers bei dem die Parameter nicht richtig eingestellt wurden.
- Schellen zur Rohrbefestigung wurden größtenteils als nicht notwendig angesehen.
- Während der Prüfung musste jeder Prüfling an einer Kälteanlage im Kältelabor mehrere Fehler suchen sowie ein Fachgespräch mit den Prüfern führen.
- Chancen zur erfolgreichen Ausbildung sieht der Prüfungsausschuss in der Vorbereitung der Auszubildenden in den Bereichen Fehlersuche, deren Behebung, den Bau einer dichten Kälteanlage und dem Fachgespräch. Teilweise kam es zu erstaunlichen Aussagen über die Funktion einer Kälteanlage.
- Da seit 2 Jahren nun auch der Bereich Klimatechnik (da Tagesgeschäft) einen größeren Bestandteil in der Prüfung eingenommen hat, wird auch hier empfohlen, die Auszubildenden besser auf die Prüfung vorzubereiten.
- Während der Prüfung waren teilweise 12 Prüfer gleichzeitig anwesend, um den Prüfungsablauf reibungslos zu gewährleisten. Der gesamte Arbeitsaufwand des Gesellenprüfungsausschusses für diese Prüfung betrug ca. 900 h.
- Am besten ausgefallen ist die Prüfung in Wirtschafts- und Sozialkunde, diesen Part haben fast alle bestanden.
Leider wird der erste Teil der Prüfung (Gesellenprüfung, Teil 1 - die frühere Zwischenprüfung) bei den Jugendlichen scheinbar noch nicht richtig ernst genommen. Zählt sie doch mit 30% zum Gesamtergebnis mit. Manch einer hätte die Prüfung zusammen mit dem Teil 2 bestanden, wären die Ergebnisse im Teil 1 besser gewesen.
Folgende Ergebnisse wurden erreicht (Klammern Vorjahresergebnisse): 27 (23) mal eine 4, 31 (32) mal eine 3, 4 (6) mal eine 2. Durchschnittliches Ergebnis 63 % (Vorjahr 62%); entspricht Note 4 (4). Zusätzlich zu den Gesellenbriefen, erhielten alle Gesellen Ihre Sachkundebescheinigung nach ChemiekalienklimaschutzV der Kategorie 1. Weiterhin ein Informationsschreiben, welchem Niveau im deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen diese Prüfung zugeordnet ist.
Der Qualifikationsrahmen ist in Stufen von 1 bis 8 eingeteilt und ebenfalls auf dem Gesellenbrief notiert. Die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik mit 3 1/2 Jahren ist in die Kategorie 4 einzuordnen. Die Landesinnung Niedersachsen/Sachsen-Anhalt gratuliert allen neuen Gesellen und wünscht den Wiederholern im Sommer 2018 viel Erfolg beim zweiten Anlauf.