Trotz eines Umsatzrückgangs von fast 2 Prozent im Jahr 2013 behauptet Italien mengen- wie wertmäßig seine Führungsposition in Europa. 28,2 Prozent aller verkauften Geräte werden in diesem Markt abgesetzt. Doch vor dem Hintergrund der anziehenden Baukonjunktur im Ausland haben sich die italienischen Hersteller verstärkt auf das Auslandsgeschäft verlegt; lediglich 30 bis 35 Prozent der Umsätze wurden auf dem heimischen Markt erzielt. Umgekehrt verzeichnete das sich langsam erholende Spanien zwar auch einen quantitativen Einbruch von 3,3 Prozent in der Menge, konnte aber mit einem Marktanteil von 23 Prozent in Wert seine starke Position am Markt behaupten. Dahinter folgen Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Polen ist mit 6,7 Prozent Marktanteil in der Menge der kleinste der untersuchten Märkte.
Single-Split-Systeme stellen den quantitativen Löwenanteil
Mit einem mengenmäßigen Marktanteil von 67 Prozent bildeten Single-Split-Systeme auch 2013 den größten Marktanteil. Anders verhält es sich bei wertmäßiger Betrachtung: hier vereinigten Single-Split-Systeme lediglich 23,9 Prozent des Marktes auf sich. In dieser Hinsicht dominierte 2013 das Chiller-Segment mit einem wertmäßigen Anteil von 33,5 Prozent bezogen auf den Gesamtmarkt – und dies bei einem mengenmäßigen Anteil von lediglich 2,3 Prozent. Im Jahre 2013 kamen lediglich 27.500 Chiller-Geräte (>1.000 kW) auf den Markt.
Ähnlich verhält es sich bei den Marktanteilen von Rooftops (12.000 Stück) und VRF-Geräten (79.200 Stück). Interconnection sieht in dem VRF-Marktsegment den stärksten Wachstumstreiber mit durchschnittlichen Wachstumsraten von annähernd 6 Prozent im Zeitraum 2013 bis 2017. Andererseits dürften aber auch Single Split-Geräte ihre starke Position verteidigen, da auch hier ein Wachstum prognostiziert wird. Schlecht ist es um die Rooftop-Geräte bestellt, die sich vor allem dem zunehmenden Wettbewerb mit Lüftungsgeräten stellen müssen.
Bürogebäude als Nachfragetreiber
Im Jahre 2013 entfielen 51 Prozent der gesamt getätigten Umsatzerlöse von Klimageräten im Nicht-Wohnungsbereich auf die Bürogebäudeklimatisierung. Somit entwickelten sich Bürogebäude-Fertigstellungen zum Wachstumstreiber für Klimageräte. Da Bürogebäude in den kommenden Jahren das stärkste Wachstum aufweisen, ist davon auszugehen, dass die marktbestimmenden Hersteller diesem Segment höchste Priorität einräumen werden. Auf der anderen Seite muss aber auch der Gewerbe- und Industriebau mit einem Anteil von jeweils 21 Prozent und 20 Prozent als attraktiver Nachfragetreiber in Betracht gezogen werden.
F-Gas-Regulierung mit hohem Innovationspotenzial
Das im Jahr 2006 zum ersten Mal in Kraft getretene F-Gas-Regelwerk wird ab 1. Januar 2015 durch ein neues Regelwerk ersetzt. Es stellt höhere Anforderungen und induziert eine Reihe von weitreichenden Konsequenzen, die darauf abzielen, den Einsatz der bisher verwendeten F-Gase auf EU-Ebene zu begrenzen. Dies dürfte vor allem die Freon-betriebenen Geräte, wie z.B. die VRF-Gerätetypen, betreffen. Hier erwartet Interconnection einen kurzfristigen Preisverfall, um die produzierten aber noch nicht abgesetzten Geräte auf den Markt zu bringen.
Stetiges Wachstum erwartet
Getrieben durch die positive Entwicklung im Nicht-Wohnungsbau-Segment dürfte dem Klimagerätemarkt für diesen Bereich ein stetiges Wachstum bevorstehen. Man erwartet dabei ein durchschnittliches Jahreswachstum von 3,3 Prozent in der Menge, was im Jahre 2017 einem Output von 1,3 Mio. Geräten entsprechen dürfte. Das unterstellte Wachstum dürfte somit ein weites Feld von Geschäftsmöglichkeiten eröffnen und mit einem erhöhten Wettbewerbsdruck besonders bei den Split-Geräten einhergehen.
Es ist zu erwarten, dass neue Hersteller auf den Markt drängen und somit einen Preisdruck ausüben werden.
Bezüglich der anderen untersuchten Produktsegmente (Chiller, Rooftops und VRF-Geräte) ist zu erwarten, dass der zukünftige Wettbewerb unter den großen etablierten Herstellern ausgetragen wird. Dies ist vor allem der geringen Anzahl der in diesen Segmenten vom Markt nachgefragten Geräte und den damit einhergehenden geringen Handlungsspielräumen geschuldet. (RM)