Für die Produktion in dem Pharmaunternehmen wird ganzjährig sowohl Kälte als auch Wärme benötigt, um die Luftfeuchte und die Temperatur im Reinraum exakt fahren zu können. Bis zur Umstellung sorgten Carrier-Kältemaschinen Global Chiller für die Kälte, eine Heizkesselanlage für die Wärme. Von diesem Ausgangspunkt entwickelten Salutas Pharma, Lorenz Engineering und das Carrier RegionalCentrum Berlin das neue Energiekonzept.
Im Winter braucht die Produktion rund 600 kW Kälteleistung. Die liefert im neuen Konzept eine AquaForce-Wärmepumpe mit 900 kW Kälteleistung und 1.240 kW Heizleistung. Die Kondensatorwärme der Maschine steht für das Heizen zur Verfügung. Die Maschine wird im Winter wärmegeführt und versorgt das Heiznetz mit 60 °C heißem Wasser. In den Übergangszeiten und im Sommer, wenn der Kältebedarf hoch ist, wird die Maschine kältegeführt. Da die dem Kaltwassersystem entzogene Energie direkt ins Heiznetz fließt, wird keine Energie mehr ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Die Wärmepumpe deckt den Warmwasserbedarf der Produktion und der Sanitäranlagen.
Um den hohen Kältebedarf im Sommer abzudecken, kommen die vorhandenen Kompressionskältemaschinen zum Einsatz, die über ein geschlossenes, mit Glykol befülltes System rückgekühlt werden. Eine zweite AquaForce-Wärmepumpe mit 1.050 kW Kälteleistung und 1.400 kW Wärmeleistung ist über einen Wärmetauscher in dieses System eingebunden und dient dazu, die Rückkühlenergie aufzunehmen, auf Heizniveau zu heben und ebenfalls ins Heizsystem zu übertragen. Während die erste AquaForce-Maschine ganzjährig im Einsatz ist, läuft diese etwa sieben Monate im Jahr. Beide sind in das Energiemanagementsystem des Werkes ebenso eingebunden wie in das Monitoringsystem von Carrier.
Die Anlage bei Salutas Pharma wurde vom Mutterkonzern Sandoz mit dem Energy Excellence Award ausgezeichnet.