Obwohl die verbalen Gefechte in Form von offenen Briefen zum Thema ZVKKW im Vorfeld mal wieder eine turbulente Veranstaltung erwarten ließen, war die Mitgliederversammlung des VDKF am 23. Oktober doch von sachlichen Themen und einem ebensolchen Diskussionsstil geprägt. Präsident Werner Häcker konnte im Portalhaus der neuen Halle 11 auf dem Frankfurter Messegelände knapp 100 Besucher begrüßen, wobei die erforderliche Anzahl von stimmberechtigten Mitgliedern für die Beschlussfähigkeit jedoch knapp verfehlt wurde.
Zunächst berichtete Häcker über die Fortschritte bei der Neuausrichtung des Verbandes. Hier seien viele Ziele erreicht worden: Die Ausgaben des Vereins seien der reduzierten finanziellen Ausstattung angepasst worden. Weiterhin konnten viele jüngere Leute für die Mitarbeit in den Gremien gewonnen werden und schließlich sei die Bearbeitung von Sachthemen als ureigenste Aufgabe des Verbandes wieder intensiviert worden. Beispiele hierfür seien neue Qualifizierungsmaßnahmen oder das Projekt „Zim Nemo“, bei dem es um den Einsatz von Kohlendioxid als Kältemittel geht. Auch die Lobby-Arbeit werde wieder intensiver verfolgt, obwohl, wie Häcker berichtete, durch den Weggang des ehemaligen Hauptgeschäftsführers Rudolf Pütz sehr viele Kontakte weggebrochen seien, die nun wieder mühsam aufgebaut werden müssten.
Auch Geschäftsführerin Stefani Wolfgarten berichtete über die Konsolidierung des Vereins: Vor allem die Reduktion des Geschäftsstellenpersonals auf 3 Leute hätte dabei zur finanziellen Sanierung beigetragen. Darüber hinaus informierte sie über das neue Seminarprogramm, das den Mitgliedern angeboten wird. Der per E-Mail verteilte Newsletter soll eine regelmäßige Einrichtung zur Information der Mitglieder werden und schließlich arbeite die Geschäftsstelle an der Entwicklung eines Versicherungspaketes für Mitglieder zu günstigen Konditionen.
Im Anschluss stellten Kassenprüfer Manfred Bleser und Präsident Häcker die Prüfungsergebnisse vor und informierten zum Stand der Finanzen. Entlastungen konnten wegen der fehlenden Beschlussfähigkeit nicht vorgenommen werden. Es wurde jedoch während des Vormittags versucht, diese durch Stimmrechtsübertragungen und nochmalige persönliche Einladungen von Mitgliedern aus der näheren Umgebung herzustellen.
Nach der Mittagspause teilte der Präsident mit, dass Beschlussfähigkeit vorliege, so dass die Wahlen des Vizepräsidenten, des 2. Vizepräsidenten sowie der Kassenprüfer ausgeführt werden könnten. Bei derzeit 805 Mitgliedern entspreche eine Anzahl von 81 der erforderlichen Mindestpräsenz von 10 %.
Für das Amt des Vize-Präsidenten kandidierten Reinhard Jeschkeit, Kai-Michael Kuder und Horst-Rüdiger Krä. Bei der Abstimmung wurden 72 Stimmen abgegeben, ein Stimmzettel war ungültig. Mit 38 Stimmen wurde Jeschkeit mit klarem Vorsprung zum Vize-Präsidenten gewählt. Nur 17 bzw. 16 Stimmen fielen auf Krä und Kuder, die sich danach für das Amt des 2. Vize-Präsidenten bewarben. Auch hier fiel die Abstimmung wieder eindeutig aus: von 73 abgegebenen Stimmzetteln fielen 43 Stimmen auf Kuder, 29 auf Krä und eine Stimme war ungültig.
Als später noch einmal das Thema Entlastung anstand, kam eine erneute Diskussion auf, ob die Versammlung noch beschlussfähig sei, weil sich einzelne Mitglieder verabschiedet hätten. Von weiteren Abstimmungen wurde deshalb abgesehen. Nach der Versammlung erhielt die Redaktion Hinweise auf eine eventuelle Unzulässigkeit der praktizierten Stimmrechtsübertragungen per Fax zur Herstellung der Beschlussfähigkeit. Nach der Satzung des Vereins dürfe ein Stimmrecht nur innerhalb von Personengesellschaften übertragen werden. Demnach könne die Wahl zu den Vize-Präsidenten ungültig sein. Zu diesem Punkt fragten wir deshalb bei Präsident Werner Häcker nach. Dieser teilte uns mit, dass auf der Mitgliederversammlung nach der Mittagspause 81 stimmberechtigte Mitglieder körperlich anwesend gewesen wären und somit die Wahl auch ohne Berücksichtigung von Abtretungen gültig sei.
Einig gegen den ZVKKW
Unter dem Punkt Verschiedenes entwickelte sich am Ende der Veranstaltung eine lebhafte Diskussion über den ZVKKW. Hierzu wurde der 1. stellvertretende Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister ans Rednerpult gebeten, um die Ziele und Anliegen des neuen Verbands darzustellen. Auf den Vorwurf, dass das Handwerk stark unterrepräsentiert sei, antwortete Baumeister, dass der ZVKKW auch gar nicht den Anspruch habe, ein Handwerkerverband zu sein, sondern er sei ein Brachenverband. Der BIV und die Innungen würden ihre Eigenständigkeit bewahren und ihre Satzungen unverändert beibehalten – sollten sie sich für ein Engagement beim Verband entschließen, der bislang nur aus seinen Gründungsmitgliedern bestehe. Das wichtigste, was für diesen Verband spreche, der ab dem 1. Januar seine operative Tätigkeit aufnehmen soll, sei das um ein Vielfaches vergrößerte Stimmgewicht der Branche bei der Politik.
Offenkundig ließ sich eine Mehrheit jedoch nicht überzeugen. Als Hauptkritikpunkt blieb das Ungleichgewicht zwischen den Interessen von Handwerk und Anlagenbau auf der einen Seite sowie Industrie und Handel auf der anderen Seite bestehen. Beide Gruppen hätten ihre höchsteigenen und legitimen Interessen, was zwangsläufig zu Konflikten führen müsse. Viele Diskussionsteilnehmer forderten deshalb eine grundlegende Neuausrichtung des Verbandes, damit sich das Handwerk dort einbringen könne. U.B.
Zunächst berichtete Häcker über die Fortschritte bei der Neuausrichtung des Verbandes. Hier seien viele Ziele erreicht worden: Die Ausgaben des Vereins seien der reduzierten finanziellen Ausstattung angepasst worden. Weiterhin konnten viele jüngere Leute für die Mitarbeit in den Gremien gewonnen werden und schließlich sei die Bearbeitung von Sachthemen als ureigenste Aufgabe des Verbandes wieder intensiviert worden. Beispiele hierfür seien neue Qualifizierungsmaßnahmen oder das Projekt „Zim Nemo“, bei dem es um den Einsatz von Kohlendioxid als Kältemittel geht. Auch die Lobby-Arbeit werde wieder intensiver verfolgt, obwohl, wie Häcker berichtete, durch den Weggang des ehemaligen Hauptgeschäftsführers Rudolf Pütz sehr viele Kontakte weggebrochen seien, die nun wieder mühsam aufgebaut werden müssten.
Auch Geschäftsführerin Stefani Wolfgarten berichtete über die Konsolidierung des Vereins: Vor allem die Reduktion des Geschäftsstellenpersonals auf 3 Leute hätte dabei zur finanziellen Sanierung beigetragen. Darüber hinaus informierte sie über das neue Seminarprogramm, das den Mitgliedern angeboten wird. Der per E-Mail verteilte Newsletter soll eine regelmäßige Einrichtung zur Information der Mitglieder werden und schließlich arbeite die Geschäftsstelle an der Entwicklung eines Versicherungspaketes für Mitglieder zu günstigen Konditionen.
Im Anschluss stellten Kassenprüfer Manfred Bleser und Präsident Häcker die Prüfungsergebnisse vor und informierten zum Stand der Finanzen. Entlastungen konnten wegen der fehlenden Beschlussfähigkeit nicht vorgenommen werden. Es wurde jedoch während des Vormittags versucht, diese durch Stimmrechtsübertragungen und nochmalige persönliche Einladungen von Mitgliedern aus der näheren Umgebung herzustellen.
Nach der Mittagspause teilte der Präsident mit, dass Beschlussfähigkeit vorliege, so dass die Wahlen des Vizepräsidenten, des 2. Vizepräsidenten sowie der Kassenprüfer ausgeführt werden könnten. Bei derzeit 805 Mitgliedern entspreche eine Anzahl von 81 der erforderlichen Mindestpräsenz von 10 %.
Für das Amt des Vize-Präsidenten kandidierten Reinhard Jeschkeit, Kai-Michael Kuder und Horst-Rüdiger Krä. Bei der Abstimmung wurden 72 Stimmen abgegeben, ein Stimmzettel war ungültig. Mit 38 Stimmen wurde Jeschkeit mit klarem Vorsprung zum Vize-Präsidenten gewählt. Nur 17 bzw. 16 Stimmen fielen auf Krä und Kuder, die sich danach für das Amt des 2. Vize-Präsidenten bewarben. Auch hier fiel die Abstimmung wieder eindeutig aus: von 73 abgegebenen Stimmzetteln fielen 43 Stimmen auf Kuder, 29 auf Krä und eine Stimme war ungültig.
Als später noch einmal das Thema Entlastung anstand, kam eine erneute Diskussion auf, ob die Versammlung noch beschlussfähig sei, weil sich einzelne Mitglieder verabschiedet hätten. Von weiteren Abstimmungen wurde deshalb abgesehen. Nach der Versammlung erhielt die Redaktion Hinweise auf eine eventuelle Unzulässigkeit der praktizierten Stimmrechtsübertragungen per Fax zur Herstellung der Beschlussfähigkeit. Nach der Satzung des Vereins dürfe ein Stimmrecht nur innerhalb von Personengesellschaften übertragen werden. Demnach könne die Wahl zu den Vize-Präsidenten ungültig sein. Zu diesem Punkt fragten wir deshalb bei Präsident Werner Häcker nach. Dieser teilte uns mit, dass auf der Mitgliederversammlung nach der Mittagspause 81 stimmberechtigte Mitglieder körperlich anwesend gewesen wären und somit die Wahl auch ohne Berücksichtigung von Abtretungen gültig sei.
Einig gegen den ZVKKW
Unter dem Punkt Verschiedenes entwickelte sich am Ende der Veranstaltung eine lebhafte Diskussion über den ZVKKW. Hierzu wurde der 1. stellvertretende Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister ans Rednerpult gebeten, um die Ziele und Anliegen des neuen Verbands darzustellen. Auf den Vorwurf, dass das Handwerk stark unterrepräsentiert sei, antwortete Baumeister, dass der ZVKKW auch gar nicht den Anspruch habe, ein Handwerkerverband zu sein, sondern er sei ein Brachenverband. Der BIV und die Innungen würden ihre Eigenständigkeit bewahren und ihre Satzungen unverändert beibehalten – sollten sie sich für ein Engagement beim Verband entschließen, der bislang nur aus seinen Gründungsmitgliedern bestehe. Das wichtigste, was für diesen Verband spreche, der ab dem 1. Januar seine operative Tätigkeit aufnehmen soll, sei das um ein Vielfaches vergrößerte Stimmgewicht der Branche bei der Politik.
Offenkundig ließ sich eine Mehrheit jedoch nicht überzeugen. Als Hauptkritikpunkt blieb das Ungleichgewicht zwischen den Interessen von Handwerk und Anlagenbau auf der einen Seite sowie Industrie und Handel auf der anderen Seite bestehen. Beide Gruppen hätten ihre höchsteigenen und legitimen Interessen, was zwangsläufig zu Konflikten führen müsse. Viele Diskussionsteilnehmer forderten deshalb eine grundlegende Neuausrichtung des Verbandes, damit sich das Handwerk dort einbringen könne. U.B.