Seit Mitte der sechziger Jahre geht es in Gebäudevorschriften besonders darum, durch die Einführung von Minimalstandards für die Gebäudeisolierung Wärmeverluste bei kaltem Wetter zu vermeiden. Während Vorschriften zu Lüftung und Fenstern für ausreichend Tageslicht und Belüftung sorgen, wird der Überhitzung von Räumen bei warmem Wetter kaum Rechnung getragen.
In Großbritannien konnte durch entsprechende Vorschriften der Wärmeverlust in Gebäuden um rund 23 Prozent seit 1970 reduziert werden. Dennoch konnten sich 10 Prozent der Haushalte in England in 2014 keine Heizung leisten, und es kam in England und Wales zu 43900 Todesfällen in 2014/2015 wegen zu niedrigen Raumtemperaturen im Winter.
Im Sommer sind diese Phänomene bislang weniger stark ausgeprägt. So kam es während der zehntägigen Hitzewelle in Europa in 2003 zu über 2000 Todesfällen in England gegenüber 680 in 2006 und 300 in 2009. Laut Studie könnte sich dies allerdings schnell ändern, wenn die Sommertemperaturen in Großbritannien aufgrund des Klimawandels weiter ansteigen. Dann nämlich könnte das Temperaturniveau der Hitzewelle in 2003 bis 2040 zur Norm werden.