Die Archäologen gehen ihrer Arbeit in einem Kühlraum nach; Museumsbesucher können das Geschehen zu bestimmten Zeiten durch Fenster mit Doppelverglasung verfolgen. Den Kühlraum hat der englische Kältespezialist RAC Kettering aus der Grafschaft Northamptonshire extra hierfür errichtet. Die Arbeit im Kühlraum findet bei weniger als 5 °C statt, um die Boote in bestem Zustand zu erhalten. Die Temperatur stellen die beiden gegenüberliegend installierten GEA Searle-Luftkühler sicher. Bereits ein Kühler würde ausreichen, um den Raum zu temperieren, so dass Wartungsarbeiten an einem der Geräte jederzeit erfolgen können. Zur Kälteerzeugung dienen halbhermetische Verdichter von Copeland (P8LL-40X-EWL).
Das größte Boot misst 8,5 m in der Länge, das kleinste ist 3,5 m lang. Sechs Einbäume sind aus Eiche, jeweils einer aus Linde und Erle. Wie geschickt unsere Vorfahren im Umgang mit Holz waren, belegen Reparaturarbeiten wie Holzpflöcke zum Stopfen und Tragegriffe. Eines der Wasserfahrzeuge war sogar mit Lehm gegen Feuchtigkeit isoliert. Die Forscher glauben, dass die Boote über einen Zeitraum von etwa 600 Jahren absichtlich versenkt wurden. Als Grund ziehen sie eine Votivgabe in Betracht, ferner halten sie es für möglich, dass das Versenken die Boote im Winter vor dem Austrocknen schützen sollte. Rätsel gibt den Wissenschaftlern ein kreuz und quer eingeritztes Muster auf, das einen der Einbäume ziert. Zur Konservierung der Einbäume plant Flag Fen die Anschaffung eines automatischen Wachs-Spraysystems. (RM)