Obwohl die Anzahl der Wohngebäude (ca. 18,2 Mio. Einheiten) in Deutschland die der Nicht-Wohngebäude (ca. 1,7 Mio. Einheiten) deutlich übertrifft, entfallen auf Letztere rund 2/3 des Energiebedarfs des gesamten Gebäudebestandes. Grund ist das größere Raumvolumen. Da zentrale raumlufttechnische Anlagen immer häufiger mit Wärmerückgewinnung ausgestattet werden, zeigt sich die energetische Bedeutung der Wärmerückgewinnung besonders im Nicht-Wohnbereich. So beträgt der Anteil an der insgesamt zurückgewonnenen Wärme in Deutschland hier rund 93,3 Prozent (2.301.568 MWh/a), während es im Wohnbereich nur 6,7 Prozent sind (165.429 MWh/a).
Die Befunde der Autoren Prof. Dr.-Ing. Percy Kampeis und Dr.-Ing. Christoph Kaup decken sich mit einem Arbeitspapier der EU-Kommission, wonach in der EU durch die Nutzung der Wärmerückgewinnung in Nicht-Wohngebäuden pro Jahr umgerechnet rund 100 Mio. Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Durch eine verstärkte Nutzung der Wärmerückgewinnung könnten bis 2025 weitere 50 Mio. Tonnen gegenüber 2010 eingespart werden, heißt es in dem Papier.
Nach Meinung von FGK-Geschäftsführer Günther Mertz zeige die aktuelle Studie des Umwelt-Campus Birkenfeld, dass ohne Wärmerückgewinnung die Energiewende im Gebäudebereich nicht funktionieren kann. Daher setze sich der FGK weiter mit Nachdruck dafür ein, diese Technik den regenerativen Energien gesetzlich gleichzustellen und als Primärmaßnahme im Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zu verankern. Diese Forderung des FGK werde von mehreren Gutachten unterstützt.
Lüftungswärmeverluste in einem Gebäude machen rund 35 bis 38 Prozent der gesamten Wärmeverluste aus. Bei der Wärmerückgewinnung in Lüftungsanlagen wird die warme Luft im Gebäude, die bei einer Fensteröffnung ungenutzt in die Umgebung entweichen würde, zur Erwärmung der kühlen Außenluft eingesetzt.
Die Studie liegt unter: http://www.downloads.fgk.de/130610_Studie_WRG_NWG_Umwelt-Campus-Birkenfeld.pdf vor. (RM)