Aus dem Bericht geht hervor, dass weltweit über 1,1 Milliarden Menschen mit Risiken durch den mangelnden Zugang zu Kühlung/Kältetechnik konfrontiert sind. Der Zugang zu Kältetechnik ermöglicht es Millionen an Menschen, der Armut zu entkommen, gesund zu bleiben, Impfstoffe und Lebensmittel zu erhalten und vieles mehr. Kühlung sichert gleiche Bedingungen für alle und kann in Anbetracht steigender Temperaturen eine Frage von Leben und Tod darstellen.
Ohne ausreichenden Zugang zu Kühlung ist die Gesundheit, Sicherheit und Produktivität von ganzen Bevölkerungsgruppen weltweit bedroht ganz besonders in Asien und Afrika. Gleichzeitig ergibt sich daraus aber auch eine echte Chance für Unternehmen und Unternehmer, die neue Märkte mit supereffizienten und gleichzeitig wirtschaftlich erschwinglichen Technologien erschließen können.
In einer Welt, in der die Temperaturen kontinuierlich ansteigen, ist der Zugang zu Kältetechnik kein Luxus, sondern ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Damit ist eine sichere Kältekette gewährleistet für frische Lebensmittel, die Lagerung lebensrettender Impfstoffe und sichere Arbeits- und Lebensbedingungen, unterstreicht Rachel Kyte, CEO der UN Initiative SEforALL. Dieser Bericht ist ein Weckruf. Wir müssen dem Bedarf nach Kühlung auf energieeffiziente Weise begegnen, und ohne dabei ozonabbauende Substanzen einzusetzen. Tun wir das nicht, sind Leben, Gesundheit und unser Planet bedroht. Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts, basierend auf der Untersuchung von 52 Ländern in heißen Klimazonen, die als besonders gefährdet gelten, zählen folgende:
- 1,1 Milliarden Menschen sind durch mangelnden Zugang zu Kühlung bedroht. Dazu zählen 470 Millionen Menschen in armen, ländlichen Gebieten, die keinen Zugang zu sicheren Lebensmitteln und Medikamenten haben, sowie 630 Millionen Menschen in städtischen, von Armut geprägten Slums, die sich nicht gegen extreme Hitzewellen schützen können.
- Neun Länder haben die größte Bevölkerung, die großen Risiken ausgesetzt ist. Dabei handelt es sich um Indien, Bangladesch, Brasilien, Pakistan, Nigeria, Indonesien, China, Mozambique und den Sudan.
- 2,3 Milliarden Menschen sind einem anderen Risiko ausgesetzt: eine wachsende Mittelschicht, die zwar Zugang zu Kühlung hat, sich aber nur billige, ineffiziente Geräte leisten kann, was den weltweiten Energieverbrauch in die Höhe treiben und sich erheblich auf das Klima auswirken könnte.
Außerdem geht der Bericht davon aus, dass Kühlung bereits heute für 10 Prozent der Erderwärmung verantwortlich ist, und dass dieser Anteil schnell steigt. Die künftige Wahl von Kältemitteln, die Effizienz der Technologien und die dafür eingesetzte Energie werden sich stark auf die Erreichung der Pariser Klimaziele auswirken.
Zu den wichtigsten Empfehlungen des Berichts zählen folgende:
- Regierungen sollten umgehend den Bedarf und Zugang zu Kühlung in ihrem Land messen, um so entsprechende und gezielte politische Maßnahmen ergreifen zu können;
- Unternehmen, Regierungen und Investoren sollten zusammenarbeiten, um gemeinsam die enormen wirtschaftlichen Möglichkeiten im Hinblick auf Produktivität, Arbeitsmarkt und Wachstum durch die Bereitstellung nachhaltiger Kältetechnik zu evaluieren;
- Hersteller, Industrieverbände und Banken sollten gemeinsam Produkte und finanzielle Lösungen erarbeiten, um die Bedürfnisse derer, die derzeit keinen Zugang zu Kühlung haben, zu decken;
- Alle Beteiligten sollte Forschung und Innovationen beschleunigen und das Thema Kühlung holistisch angehen, wobei die Reduzierung der Wärmelast der erste wichtige Schritt ist, gefolgt von der Bereitstellung wirtschaftlicher und nachhaltiger Lösungen.