Zwar trägt die bestehende F-Gase-Verordnung bereits Früchte mit mehr als 40 Prozent erwarteten Emissionsreduzierungen bis 2030. Dennoch unterstützt EPEE die Einschätzung der Europäischen Kommission, nach der zusätzliche Ersparnisse erforderlich sind, um die Anforderungen aus dem Fahrplan für eine kohlenstoffarme Wirtschaft bis 2050 zu erfüllen.
Ein Phase-Down für F-Gase-Kältemittel unterstütze die bestehende F-Gase-Verordnung, indem er die Mengen an zur Verfügung stehenden HFKWs einschränkt, denn damit wird die Dichthaltung der Anlagen und auch die Rückgewinnung dieser Gase gefördert. Ein Phase-Down sei außerdem die einzige Maßnahme, die auf der einen Seite gewährleistet, dass die erforderliche Emissionsreduzierung erzielt wird und auf der anderen Seite genügend Flexibilität für einen sehr komplexen Sektor biete. Denn nach neuesten Studien gebe es mehr als 40 verschiedene Anwendungssektoren für Kälte- Klimatechnik, die allesamt unterschiedliche Technologien erfordern. Sie decken einen breiten Bereich von Kühltransporten über die Lebensmittelverarbeitung bis hin zum Heizen und Kühlen von Gebäuden und der Kältetechnik in Supermärkten ab.
Andrea Voigt erklärte: Es gibt kein perfektes Kältemittel. Die Wahl eines Kältemittels ist sehr komplex und oft ein Kompromiss zwischen vielen verschiedenen Faktoren. Zwei davon sind allerdings nicht verhandelbar: die Sicherheit und die Energieeffizienz dieser Systeme. Sicherheit ist ein Muss für Anlagenbauer und Nutzer. Energieeffizienz spielt eine wichtige Rolle für die Betriebskosten und unsere Umwelt, denn die meisten Emissionen ergeben sich aus dem Energieverbrauch.
Sowohl nach Angaben der EU-Kommission als auch gemäß einer kürzlich fertiggestellten, von EPEE in Auftrag gegebenen Studie durch das Institut SKM Enviros sei erwiesen, dass ein Phase-Down die kosteneffizienteste Maßnahme zur Reduzierung direkter HFKW-Emissionen ist. EPEE geht von durchschnittlichen Kosten von 15 bis 25 Euro pro eingesparter Tonne CO2-Äquivalent aus, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Sektoren gibt. Und auch wenn die Gesamtkosten hoch sind, so erlaubt ein Phase-Down wenigstens, diese über einen längeren Zeitraum zu verteilen.
Ein HFKW Phase-Down kombiniert mit einer weiteren Straffung der bestehenden F-Gase-Verordnung führt nicht nur dazu, dass HFKWs dort, wo es möglich ist, ersetzt werden, sondern stimuliert auch die Kälte- Klimaindustrie zu Innovation und Entwicklung neuer, energieeffizienter Technologien. So können wir weiterhin sichere, energieeffiziente und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen für unsere Kunden liefern, führte Andrea Voigt weiter aus. (RM)