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Energieeffizienz kontra Kältemittel

Förderrichtlinie für gewerbliche Kälteanlagen laut EPEE weiter umstritten

Im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen stehen, wie schon so oft, die Kältemittel. So werden Neuanlagen ausschließlich dann gefördert, wenn sie mit CO2, NH3 oder nichthalogenierten Kohlenwasserstoffen betrieben werden. Bei bestehenden Anlagen ist eine Förderung zwar auch dann möglich, wenn fluorierte Kältemittel eingesetzt werden, allerdings liegt der Fördersatz dann mit 15% der Nettoinvestitionskosten erheblich unter den 25% für Anlagen mit natürlichen Kältemitteln. Einen hausinternen Kompromiss nannte Michael Müller, Mitglied des Deutschen Bundestags und Parlamentarischer Staatssekretär beim BMU diese Lösung vor kurzem in einem Interview, das in der KK veröffentlicht wurde. Das zeige, so EPEE, dass das Thema selbst auf höchster Ebene kontrovers diskutiert werde.

In engem Zusammenhang mit der umstrittenen Richtlinie stehen die Förderpreise des BMU für hocheffiziente Kälte- Klimatechnologien in Höhe von 10.000 Euro, mit denen zusätzliche Impulse für Klimaschutzmaßnahmen in der Kälte- und Klimatechnik gesetzt werden sollen. Die Preisverleihung hierfür findet am 26. März in Berlin statt. Vergeben werden drei Förderpreise zu den Themen Kälte-Komponenten und Systeme, Kälte und Wärme sowie Netzwerke und Initiativen.

Branchenvertreter kritisieren Richtlinien und Preise, weil die Energieeffizienz im Vordergrund stehen sollte, ohne dabei bestimmte Kältemittel zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Außerdem stelle sich natürlich die Frage, ob diese Preisverleihung tatsächlich Sinn macht, basiere sie doch auf einer Richtlinie, die möglicherweise noch nicht in ihrer endgültigen Form vorliegt. So zumindest könnte man die Äußerungen Michael Müllers in dem genannten Interview interpretieren: Der Sonderfonds, aus dem Fördermittel für die Gewerbekälte stammen, bezieht sich in erster Linie auf Energieeffizienz und das soll das Kriterium bleiben. Wenn wir für den Neubau der gewerblichen Kälteanlagen die Bedingung stellen, es wird nur gefördert, wenn natürliche Kältemittel eingesetzt werden, sich dies aber als unüberwindbare Hürde für den Effizienzweg herausstellt, müssen wir uns Gedanken machen, ob die Umstellung auf natürliche Kältemittel in einer anderen Weise behandelt werden muss.

Ob und inwiefern das der Fall ist, sei derzeit noch nicht klar. Sicher sei jedoch, dass die 67 Förderanträge, die inzwischen eingegangen sind, eine wichtige Rolle bei der Entscheidung über die weitere Gestaltung der Richtlinie und mögliche Änderungen spielen. Das für die Antragsbearbeitung zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sei derzeit mit ihrer Auswertung beschäftigt.

www.epeeglobal.org