Mit dem Bankbarometer spiegeln die Mitglieder der Fachgruppe ihre Beratungserfahrungen mit den Bankkontakten ihrer mittelständischen Mandanten. Seit Mitte 2006 liegen fünf Erhebungen vor – die letzte aus dem Juni 2009. „Das Ergebnis ist ernüchternd“, stellt Peter Haas von der Fachgruppe fest. Es sind, so das Ergebnis der Einschätzungen der KMU-Berater, keine strukturellen Verbesserungen in der Kommunikation von den Banken zu ihren Kunden erkennbar.
Nach Auffassung der KMU-Berater ist die Information des Firmenkunden über das Rating eine Verpflichtung der Kreditinstitute im Sinne einer wirklichen Geschäftspartnerschaft. Die Informationsanforderungen der Banken an ihre Kunden steigen weiter, wie alle aktuellen Umfragen im Mittelstand zeigen. Aber, so Peter Haas, das Gespräch über die Fragen in den Ratingsystemen, die Ratingnoten oder gar die Ausfallwahrscheinlichkeit als Vergleichsmaßstab verschiedener Ratingnoten findet unverändert viel zu wenig statt. Über eine Benotung mit „drei“ auf der 6er-Schulnotenskala kommen die Banken und Sparkassen aus den Erfahrungen der KMU-Berater nicht hinaus – sogar zum Teil mit rückläufiger Tendenz.
Banken, die ihren Firmenkunden einen kompletten schriftlichen Bericht zum Ratingergebnis vorlegen, sind unverändert eine „Ausnahme“ – die KMU-Berater bewerten dies sowohl im Juni 2008 wie im Juni 2009 nur mit der Note 4,3. Unverständlich sei dies besonders, weil z.B. die Organisationen der Sparkassen und Genossenschaftsbanken ihren Mitgliedsinstituten entsprechende EDV-Werkzeuge zur Verfügung stellen, die aber noch von viel zu wenig Instituten aktiv und auch bei kleineren Firmenkunden genutzt würden. Gerade kleinere Unternehmen würden von einem unterstützenden Dialog mit der Bank aber besonders profitieren.
Andererseits sei es erfreulich, so Carl-Dietrich Sander der Leiter der Fachgruppe, dass die Kreditinstitute umfassende Informationen seitens des Kunden stärker positiv zur Kenntnis nehmen. Ein „Bericht zum Rating“ werde von vielen Bankern ausdrücklich begrüßt. Dies sehen die KMU-Berater als deutliche Chance für die Unternehmen: mit einer umfassenden Darstellung des eigenen Geschäfts, seiner Stärken, Schwächen und Zukunftsperspektiven den Kreditinstituten eine umfassende Grundlage für eine angemessene Risikobeurteilung an die Hand zu geben.
Interessantes Detail am Rande von Kreditverhandlungen: die Bedeutung der Sicherheiten in den Kreditentscheidungen hat sich nach Einschätzung der KMU-Berater kaum verändert: Die Note pendelt in den fünf Erhebungen zwischen 1,2 und 1,6. Bezeichnenderweise, so Uwe Thiel, ist das die „beste“ Benotung überhaupt.
„Natürlich zeichnet unsere Erhebung unter den Mitgliedern der Fachgruppe kein repräsentatives Ergebnis“, sagt Carl-Dietrich Sander, „aber sie wirft ein Schlaglicht auf die Chancen, die eine verbesserte Kommunikation für beide Seiten bietet.“ Diese Chancen, davon sind die KMU-Berater überzeugt, Unternehmen wie Banken konsequent nutzen.