In Europa werden jedes Jahr rund 19 Mio. Kühlgeräte ausgemustert und entsorgt. Etwa die Hälfte dieser Geräte enthält noch immer klimaschädliche Kälte- und Treibmittel, wie Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW). Gelangen FCKW in die Umwelt, tragen sie zur Zerstörung der Ozonschicht und Klimaerwärmung bei. Nach einer Berechnung von DUH und ECOS enthalten die jährlich in Europa zur Entsorgung anfallenden Kühlgeräte ein Treibhauspotenzial von 26,6 Mio. t CO2.
Aus diesem Grund fordern die beiden Umweltverbände von EU-Mitgliedstaaten die Kühlgeräte-Entsorgungsstandards EN 50574 und TS 50574-2, beziehungsweise die in 2017 erscheinenden Normen EN 50625-2-3 und TS 50625-3-4, gesetzlich festzulegen und deren Einhaltung zu überwachen.
Entsorgung in Deutschland ist unzureichend
Bessere Standards sind vor allem in Deutschland, Großbritannien und Polen erforderlich, wo die Kühlgeräteentsorgung besonders schlecht ist. In EU-Ländern wie Frankreich, Niederlande, Luxemburg, Irland, Österreich und die Schweiz sind die europäischen Entsorgungsstandards EN 50574 und TS 50574-2 hingegen gesetzlich festgelegt oder über nationale Rücknahmesysteme verbindlich vorgegeben.
DUH und ECOS veröffentlichten ein Hintergrundpapier, das Lösungen für die Problematik des Kühlgeräterecyclings aufzeigt.
Die im Kühlmittel und der Isolierung enthaltenen FCKW eines Kühlschranks besitzen ein Treibhauspotential von 2,8 t CO2. Das entspricht dem CO2-Ausstoß eines Mittelklasse-Fahrzeugs mit einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 km. (RM)