Natürlich müsse eine Klimaanlage so ausgelegt werden, dass sie den Anforderungen der Nutzer entspreche, denn ein Mangel an Kapazität könne zu Beschwerden bis hin zu Schadensersatzforderungen führen. Allerdings sei es in der Designphase nicht immer klar, wie das Gebäude schlussendlich genutzt werde – insbesondere bei gewerblichen Gebäuden mit mehreren Nutzerparteien.
Aus diesem Grund werden im Allgemeinen Sicherheitsmargen bei der Berechnung von Kühl- und Heizlast einkalkuliert. Dies wiederum führe häufig zur Überdimensionierung von Systemen. So habe eine Untersuchung von Daikin VRV Anlagen in Großbritannien gezeigt, dass der maximale Bedarf in Gebäuden bei gerade einmal 45 Prozent der Verflüssigerleistung im Kühlbetrieb liege, wobei die Verflüssiger zumeist bei 20% Leistung liefen. Im Heizbetrieb liege die maximale Last bei 70 Prozent der nominalen Leistung.
Überdimensionierte Systeme sind oft weniger effizient als sie sein könnten. Während Inverterbetriebene Verdichter effizienter bei Teillast laufen, sind sie am effizientesten bei 40 bis 60 Prozent Leistung. Darunter nimmt die Effizienz des Verdichters ab, bis die minimale Invertergeschwindigkeit und schließlich An/Aus Betrieb erreicht ist. Daher kann Überdimensionierung dazu führen, dass die Anlage während der meisten Zeit unterhalb des effizientesten Betriebspunkts läuft.
Dies kann vermieden werden, wenn die Regelung der Anlage so ausgelegt wird, dass sie flexiblen Betrieb ermöglicht und außerdem bei Bedarf an neue Gebäudeanforderungen angepasst werden kann. Auch modulare Systeme bieten Vorteile in Hinsicht auf erhöhte Flexibilität. Hersteller sind außerdem oft in der Lage, wertvolle Informationen zur besseren Auslegung der Anlagen zu liefern, die Einbindung des Systemdesigners von Anfang an ist entscheidend und der Anlagenbauer muss über die entsprechende Expertise verfügen. Manche Hersteller bieten auch Fernüberwachung ihrer Anlagen an. So wird bei Problemen früh gewarnt und auch die Effizienz kann verbessert werden.