Nach dem regelrechten Wärmepumpen-Boom in 2008, bei dem die Branche eine Absatzsteigerung von mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte, konsolidiert sich der Markt damit mit mehr als 50.000 verkauften Heizungs-Wärmepumpen deutlich über dem Niveau von 2007. Neben der in 2010 anhaltend schlechten Wirtschaftslage und den niedrigen Öl- und Gaspreisen schlägt sich in den aktuellen Marktzahlen auch die unglückliche Förderpolitik der Bundesregierung nieder: „Jetzt zeigt sich, dass das Stop-and-Go im Marktanreizprogramm den Markt nachhaltig verunsichert hat“, kommentiert BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski: „Die Verbraucher brauchen Förderbedingungen, auf die sie sich verlassen können!“
Auch die angekündigte Absenkung der Vergütung für Photovoltaikanlagen sei ein Grund, da manche Kunden daher zunächst in Solarstrom investierten und die Heizungssanierung verschoben. Außerdem führten die niedrigen Gas- und Ölpreise zu einer Marktverzerrung: „Es ist nicht nachzuvollziehbar, warum ein Kunde, der sich für eine der ökologischsten Heizungslösungen entscheidet, mit deutlich höheren Steuern und Abgaben bestraft wird“, so Stawiarski. Der BWP setzt sich für eine gerechtere Verteilung der Steuern und Abgaben auf Energieträger im Wärmemarkt ein, bei dem die staatliche Belastung sich an ökologischen Gesichtspunkten orientiert.
Luft-Geräte verzeichneten entgegen dem Trend einen Zuwachs von neun Prozent zum Vorjahreswert von 24.400 Geräten. Neben dem günstigeren Anschaffungspreis für Luft-Wärmepumpen trägt auch die vielerorts komplizierte Genehmigungspraxis zu den sinkenden Zahlen der erdgekoppelten Anlagen bei: Während 2009 noch 30.400 Anlagen verkauft wurden, sank der Anteil 2010 um 19 Prozent auf 24.500 Geräte. „In einigen Bundesländern wird die Bewilligung von Erdwärmeanlagen mit übertriebener Vorsicht betrieben – hier steht die Genehmigungspraxis im Widerspruch zu den erklärten Zielen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und beim Klimaschutz“, so Stawiarski. Auch bei Brauchwasser-Wärmepumpen ist ein Rückgang zu verzeichnen: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2.000 Stück weniger verkauft, so dass der Absatz um 19 Prozent auf 8.400 Brauchwasser-Wärmepumpen sank.