„Die Förderung für saubere Wärme war noch nie so gut wie jetzt, aber auch noch nie so kompliziert. Eine Vereinfachung tut daher dringend not. Zudem setzt die Bundesregierung mit dem überfälligen Ausstieg aus der Förderung für rein fossile Anlagen ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz im Wärmesektor, denn rein fossile Heizsysteme – auch effiziente – blockieren mittel- bis langfristig die Dekarbonisierung im Gebäudesektor“, erklärt BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel.
Erhalten bleiben soll laut Bundesregierung die Förderung von hybriden Systemen, die erneuerbare Energien wie Wärmepumpen und fossile Heiztechnik kombinieren. Diese können laut Sabel im Modernisierungsmarkt eine sinnvolle Option sein, z.B. im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans.
Bei Förderstrategien das Fachhandwerk nicht vergessen
Die angestrebte enge Verzahnung von Förderung und Beratung ist aus Sicht des BWP ebenfalls zu begrüßen. Wichtig sei allerdings, neben den Energieberatern auch das Fachhandwerk im Blick zu behalten. „In den kommenden Jahren müssen mehr als 13 Mio. Heizungsanlagen modernisiert werden – der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist riesig, Fachhandwerker und Installateure im SHK-Bereich sind schon heute sehr gut ausgelastet“, erläutert Sabel.
Der BWP empfehle darum über Maßnahmen nachzudenken, die die Verbreitung und Nutzung der Förderung für das gesamte Handwerk noch attraktiver machen. So könne erneuerbare Wärme zu einem deutlich attraktiveren Geschäftsmodell für die Fachbetriebe gemacht und mehr Installateure dazu motiviert werden, sich mit der Wärmepumpe zu beschäftigen.
Förderung ist gut - faire Bedingungen für Strom im Wärmemarkt sind besser
Attraktive Förderprogramme im Bereich der Gebäudesanierung können nach Meinung des BWP allerdings nur greifen, wenn der Strompreis im Wärmemarkt endlich wettbewerbsfähig gegenüber den fossilen Brennstoffen wird. „Es ist schwer nachzuvollziehen, dass im Strom sämtliche Kosten der Energiewende abgeladen werden, während fossile Brennstoffe kaum belastet werden“ bemängelt Sabel. „Für die Erreichung der Klimaziele sind wettbewerbsfähige Strompreise zwingend erforderlich. Nur durch faire Rahmenbedingungen kann mittelfristig die notwendige Dynamik am Wärmemarkt entfacht werden. Dies muss eine der ersten Maßnahmen der neuen Bundesregierung sein“. (RM)