„Ich bin froh, dass die Politik allen Forderungen nach einer Aussetzung der EnEV eine eindeutige Absage erteilt hat“, kommentiert BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski, und erläutert: „Wohnraum wird durch eine Aussetzung der EnEV weder günstiger noch schneller bereitgestellt. Ein EnEV-Moratorium hätte kein einziges Problem gelöst.“ Unternehmen, Bauherren und Planer müssten sich auf die Rahmenbedingungen verlassen können. Dem Beschluss der EnEV gingen lange Diskussionen voraus. Seitdem haben sich die Unternehmen intensiv auf deren Umsetzung vorbereitet.
Anlass der Diskussion ist der gestiegene Bedarf an günstigem Wohnraum vor dem Hintergrund der derzeitigen Flüchtlingskrise. Bau- und Wohnungsunternehmen behaupten, die EnEV sei ein Kostentreiber und verhindere dessen Bereitstellung. Das lässt Stawiarski jedoch nicht gelten: „Nicht die EnEV macht Bauen und Wohnen teurer, sondern Spekulation und hohe Grundstückspreise. Im Gegenteil: Durch höhere Effizienz lassen sich langfristig Betriebskosten sparen – von den Vorteilen für Klima und Umwelt einmal ganz zu schweigen. Eine tatsächliche Klimapolitik ist ein wichtiges Instrument im Maßnahmenkatalog der Fluchtursachenbekämpfung.“
Ab 1. Januar 2016 werden die Effizienzvorgaben für Neubauten noch einmal um 25 Prozent verschärft. Mit einer Wärmepumpe sollen Bauherren die neuen Anforderungen allerdings ohne aufwendige Zusatzmaßnahmen erfüllen – und in vielen Fällen noch einen Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch nehmen.
(DR)