Mit einem Bus ging es weiter nach Tata zur Betriebsbesichtigung ins Güntner-Werk. Die moderne Produktionsstätte entstand 1990 zunächst als Joint Venture mit dem ungarischen Unternehmen Hütötechnika Tata, dann aber bald als eigene GmbH. Der Geschäftsführer des Unternehmens Tamás Schwaczenberger begrüßte die Gäste und gab einen Einblick in die rasante Entwicklung des Betriebes mit seinen über 1000 Produktionsarbeitern auf einer Produktionsfläche von 80 000 m². Im Jahre 2000 entstand die Halle für die Kupferblockproduktion und 2008 die Halle für die Edelstahlproduktion und für die Microox-Verflüssiger aus Aluminium. Schwaczenberger übernahm dann auch die Führung durch die einzelnen Produktionsbereiche.
Die Gäste konnten sich anschaulich von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens überzeugen. Die Fertigung auch der größten Verflüssiger wird in hoher Qualität beherrscht. Vom Stanzen der Lamellen, dem Zuschneiden und Biegen der Bleche und Profile über das Abwickeln der Rohre vom Bund und ihr Richten, dem Zusammenfügen zum Block und dem Aufweiten der Rohre, der Bestückung mit den Rohrbögen und deren Verlöten bis zur abschließenden Dichtheitsprüfung ist ein Produktionsfluss gegeben, der die auftragsbezogene Fertigungsorganisation mit vielen Sonderkonstruktionen wirtschaftlich ermöglicht. Auch die Fertigung der Geräte aus Edelstahl verläuft nach ähnlichen Gesichtspunkten, erfordert aber zum Komplettieren mit den Rohrbögen die Schweißtechnologie.
Besonders interessant war für die Gäste die Fertigung der Microox-Verflüssiger aus den Microchannel-Elementen aus Aluminium, dazwischen eingelöteten Lamellenblechen und dem Einschweißen der Verteiler- und Sammelrohre. Um dem Kältetechniker die Integration der Aluminiumausführung in das Kupferrohrsystem der Anlage zu ermöglichen, werden Kupfer-Anschlussstutzen durch ein spezielles Lötverfahren mit dem Aluminiumblock verbunden. Für die Verdampfer war speziell die Pulverbeschichtungsanlage mit ihren Fördereinrichtungen beeindruckend. Die Ware wird weltweit versandt und Güntner kann mit vielen bedeutenden Referenzobjekten werben, so z.B. mit der bedeutenden Klimaprüfstelle für Schienenfahrzeuge RTA Wien oder dem ESO-Observatorium in Chile.
Mit vielen guten Eindrücken und neuen Kenntnissen konnte der Besuch bei der Fa. Güntner-Tata Kft. beendet werden, nicht ohne den Gastgebern Dank und Anerkennung ausgesprochen zu haben. Den Abend im Hotel durften die Kälte- und Klimatechniker aus Sachsen noch als Gäste des Unternehmens einschließlich einer Weinprobe angenehm verbringen.
An dieses fachlich spezifische Erlebnis schloss sich ein Besuch in der ungarischen Hauptstadt an. Dabei waren das sommerliche Wetter und die Betreuung durch eine exzellente Stadtführerin sehr glückliche Umstände, die den Besuch erlebnisreich und zur bleibenden Erinnerung werden ließen. Der Start mit einem Rundgang im Budaer Burgviertel war dabei ebenso informativ wie die nachmittagliche Stadtrundfahrt mit dem Bus u.a. auf den Gellertberg, oder die Abendveranstaltung in einem Lokal in den Budaer Bergen mit einem herrlichen Ausblick auf das nächtlich beleuchtete Budapest und einem echt ungarischem Musik- und Tanzprogramm. Der dritte Tag der Reise ermöglichte noch die Besichtigung der Gegend um den Zoo und den Heldenplatz sowie der Gebäude im Stadtwäldchen und des Széchenyi-Bades, bevor mit einer beeindruckenden Donauschifffahrt die Reise dem Ende zuging. Wer Budapest kennt weiß, was sich die sächsischen Kälte- und Klimatechniker für ein herrliches Reiseziel gewählt hatten. U.A.