Ein neuer Bericht des Gebäudeforschungsinstituts BPIE zeigt jetzt, dass zehn Strategien zur Ankurbelung der Gebäuderenovierung, wie vorgeschrieben in Artikel 4 der Energieeffizienzrichtlinie, schlichtweg nicht funktionieren können, weil konkrete Aktionspläne fehlen. BPIE untersuchte hierfür die Strategien in zehn EU-Mitgliedsstaaten: Deutschland, Österreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Tschechien und Rumänien.
So geht aus dem Bericht hervor, dass die Strategien von Österreich, Dänemark und den Niederlanden nicht mit den Anforderungen der Energieeffizienzlinie übereinstimmen. Deutschland erfüllt teilweise die Kriterien. Sechs Mitgliedsstaaten haben noch gar keine Strategie vorgelegt, obwohl der Termin der Kommission hierfür längst verstrichen ist. Von den zehn vorgestellten Strategien stellt jedoch keine sicher, dass Gebäudeinhaber motiviert werden, umfassend in die Renovierung von Gebäuden zu investieren und nicht vor dem finanziellen Risiko zurückschrecken. Um langfristige Marktveränderungen zu erzielen, so BPIE weiter, müssten die Vorteile von Renovierungen besser quantifiziert werden – und zwar nicht nur im Hinblick auf Energie-, CO2- und Kostenersparnisse, sondern auch in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht.
Für die Branche wäre eine konsequente Umsetzung solcher Strategien von großem Vorteil. Denn noch schrecken viele Gebäudeeigentümer vor umfassenden Renovierungen zurück, weil die Investitionen für zu hoch gehalten werden. Staatliche Förder- und Anreizprogramme würden hier mit Sicherheit positive Beiträge leisten.
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