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ASERCOM

Jahreshauptversammlung sorgt für Gesprächsstoff

ASERCOM, der Verband der europäischen Hersteller von Komponenten für die Kälte- und Klimatechnik, lud ein weiteres Mal zu seiner Jahreshauptversammlung in Brüssel ein. Während am Vorabend der scheidende Präsident Claude Blanc bei einem feierlichen Dinner gebührend verabschiedet wurde, stand die Versammlung am Freitag ganz im Zeichen der aktuellen Themen, die die Industrie momentan bewegen. Im Mittelpunkt befand sich dabei ASERCOMs neu aufgestelltes Zertifizierungsprogramm für Verflüssigungssätze, das von Julian Pfaffl präsentiert wurde. War es in der Vergangenheit nur Verbandsmitgliedern möglich, Einheiten zertifizieren zu lassen, wird das Programm zukünftig auch für externe Unternehmen zugänglich sein. Ebenso wird die verbandseigene Datenbank (frei einzusehen auf ASERCOMs Webseite) deutlich erweitert und alle Produkte aufgeteilt nach drei Kategorien enthalten: „Listed“ (Produkt wurde bei ASERCOM eingereicht), „Checked“ (das Ökodesign-Datenblatt und die Konformität mit der Ökodesign-Verordnung wurden von ASERCOM überprüft) und „Certified“ (Einheit wurde vom Zertifizierungskomitee zertifiziert).

Updates aus den Arbeitsgruppen

Auf Julian Pfaffl folgten weitere Präsentatoren, darunter Regis Leportier, Chairman des Steering Committee, der ein Update zu ASERCOMs Statement zur Nutzung von alternativen Kältemitteln lieferte. Ihm folgten Wolfgang Zaremski, Marco Masini und Udo van der Meer, die jeweils Einblicke in ihre Verbandsarbeit in den Märkten Deutschland, Italien und den Niederlanden gaben und besonders in einem Punkt einhelliger Meinung waren: Es mangelt an Ressourcen, um Fachkräfte bezüglich alternativer Kältemittel weiterzubilden. Weitere Redebeiträge folgten von Dina Köpke (Updates zu neuen Vorschriften inklusive einem Ausblick auf F-Gas-Aktivitäten jenseits der EU-Grenzen), Heinz Jürgensen (ein Überblick über aktuelle und kommende Standards), John Gibson (ein Beitrag zu Frequenzumrichtern und den Herausforderungen beim Umgang mit neuen Kältemitteln) und Christian Ellwein (ein Ausblick auf die steigenden Sicherheitsansprüche innerhalb der Kältebranche im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung).

Podiumsdiskussion bringt unterschiedliche Blickwinkel an einen Tisch

Nach dem erfolgreichen Auftakt des Formats im letzten Jahr, waren die Erwartungen an die diesjährige Podiumsdiskussion entsprechend hoch. Enttäuscht wurde das Publikum nicht: Unter der Moderation von Marco Masini tauschten sich Arno Kaschl von der Generaldirektion Klimapolitik, Andreas Meier, Geschäftsführer bei Teko, Sébastien Gallet vom European Chemical Industry Council und Jurgen Buckinx, Präsident von UBF-ACA, lebhaft aus. Letzterer machte sich stark für eine bessere Vorteilskommunikation der neuen Kältemittel gegenüber der Zielgruppe Installateure: „Wenn wir den Installateuren ausschließlich erzählen wie gefährlich entflammbare Kältemittel sind, kommen wir nicht weiter. Wir müssen sie von den Mehrwerten überzeugen“. Darüber hinaus bemängelte Bunckinx den fehlenden Konsens innerhalb der EU, wie mit diesen Kältemitteln umgegangen werden soll. Auch Andreas Meier forderte einen stärkeren Fokus auf Ausbildung: „Teilweise müssen wir bei frischen Absolventen wieder bei null anfangen, wenn es um Grundsätzliches wie zum Beispiel CO2 als Kältemittel geht.“ Hier sieht Meier eine geteilte Pflicht bei Industrie und Politik. Beim Thema der Kostenexplosion bei Kältemitteln bat Sébastien Gallet um Verständnis für die Hersteller: „Wir sind gezwungen – aus guten Gründen natürlich – an neuen Kältemitteln zu arbeiten, die nicht nur instabiler und schwieriger im Umgang, sondern auch in der Produktion wesentlich teurer sind.“ Arno Kaschl forderte dazu auf, auch die positive Seite der steigenden Preise zu sehen: „Wir haben alle auf ein Preissignal gewartet und nun haben wir es.“ Zudem befänden sich die Preise weiterhin innerhalb der vorhergesagten Limits.

Neue Führungsriege in Kürze komplett

Bereits am Vortag der Versammlung ernannte das Board des Verbandes Rainer Grosse-Kracht zum neuen Chairman. Dieser trat zum Abschluss der Veranstaltung an das Rednerpult und verkündete ehrgeizige Ziele für 2018: Mehr Kommunikation zu neuen Kältemitteln, noch größere Mehrwerte für Unternehmen und Endkunden durch das neue Zertifizierungsprogramm für Verflüssigungssätze sowie weitere Guidelines und Statements, um die Branche zu wichtigen Sachverhalten weiterzubilden. Auch zum Amt des Präsidenten gab es ein Update: „Wir haben eine engere Auswahlliste an Kandidaten und sind in unseren Gesprächen sehr weit. In wenigen Wochen, werden wir einen neuen Präsidenten verkünden können“, so Grosse-Kracht.

Alle Präsentationen, die auf der Jahreshauptversammlung 2018 gehalten wurden, können mit einer Email an die Adresse office@asercom.org angefragt werden.

(DR)