Die Vorgeschichte: 1997 erklärte Gerhard Leutwein am Messestand von Ziehl-Abegg auf der EuroTier in Hannover Besuchern aktuelle Motoren und Ventilatoren, als er plötzlich einen vertrauten Dialekt hörte: Paul Neff wollte sich informieren, wie er seinen neuen Stall aktiv mit möglichst wenig Energieeinsatz belüften kann. Nach zwei Sätzen war klar: Beide wohnen knapp 10 Kilometer voneinander entfernt, das Gespräch wurde persönlicher, spaßiger. Neff erinnert sich noch gut, wie er den Entwicklungschef gefrotzelt hat: „Ihr müsst Ventilatoren bauen, bei denen hinten Strom rauskommt!“ – Leutwein griff den Ball auf und erzählte, dass bei Ziehl-Abegg gerade ein neuer Motor entwickelt worden sei, der extrem energiesparend ist.
Markteinführung von „ETAvent“
Seit Anfang der 90er Jahre setzten die Künzelsauer Motoren- und Ventilatorenbauer bereits EC-Motoren in den neuen, digitalen Vermittlungsstellen der Post/Telekom ein. Bei diesen EC-Motoren war die Leistungs- und Steuerelektronik noch separat neben dem Motor angesiedelt. Nun hatten die Entwickler einen Motor in petto, bei dem die Elektronik direkt hinten am Motor saß. Alle Tests waren positiv verlaufen; unter der Bezeichnung „ETAvent“ sollte die Kombination von modernem EC-Motor und Ventilator in Tierställen leise und sicher den Dienst verrichten.
Acht Kammern im neuen Stallgebäude sollten bei Bauer Neff für einen Dauer-Vergleichsversuch von Ventilatoren genutzt werden: In vier Kammern wurden herkömmliche AC-Motoren installiert, in vier Kammern neue EC-Motoren. Jeder Motor erhielt ein eigenes Verbrauchsmessgerät. Immer wieder gab Neff die Messergebnisse telefonisch an Ziehl-Abegg durch. Daher kann er sich noch gut an die Resultate erinnern: „Die Ventilatoren verbrauchten mit den neuartigen Motoren nur 43 Prozent des bisherigen Stroms bei genau identischen Rahmenbedingungen.“ Übers ganze Jahr betrachtet betrug die Einsparung 80 Prozent. Da rechnet sich der Einsatz von EC-Motoren, die im Anschaffungspreis deutlich höher als AC-Motoren sind, ziemlich schnell.
Motoren ganzjährig im Dauerbetrieb
Die Ventilatoren bei Landwirt Neff laufen das ganze Jahr. Je nach Außentemperatur und Stallbelegung mit mehr oder weniger Leistung. Von den acht Ventilatoren waren fünf 18 Jahre ohne Probleme im Dauerbetrieb. Nur bei dreien musste binnen der 18 Jahre einmal das Lager gewechselt werden. „Ich habe aber in einem alten Stall auch Ventilatoren, die sind 40 Jahre ohne Lagerwechsel gelaufen“, betont Neff.
Das landwirtschaftliche Anwesen in Füßbach beherbergt 300 Muttersauen sowie 1600 Mastplätze und 1500 Ferkelaufzuchtplätze. Eine konstante Temperatur in allen Ställen ist extrem wichtig. Die Ziehl-Abegg-Regelgeräte in den Gängen steuern die Ventilatoren in den Kammern so, dass dort unabhängig von der Witterung und der Belegungszahl die exakt vorgegebene Temperatur herrscht. Landwirt Neff ist die Zuverlässigkeit extrem wichtig, daher setzt er auf Markenprodukte von Ziehl-Abegg: „Wir brauchen was Sicheres, keine Billiglüfter“, schwört er auch auf die Ventilatoren von Ziehl-Abegg. Denn bei unzuverlässigen Geräten würden die Tiere zu Schaden kommen; das darf nicht sein.