Schon nach zwölf Monaten war der Konvektor K54 marktreif, 1955 ging der erste Großauftrag ein - 1200 Konvektoren, die im Sonderzug nach Istanbul und Ankara rollten, um dort im Diplomatenviertel sowie im Hilton-Hotel eingesetzt zu werden. Innerhalb weniger Jahre wurde das weiterentwickelte Wandtherm-Luftheizgerät mit Lüftungs- und Filterfunktion die Basis für ein weiteres Geschäftsfeld. Hallenneubauten sowie ständig notwendige Erweiterungen waren wegen einer wachsenden Produktpalette erforderlich: Plattenheizkörper, Elektroheizer, Rollroste, Öl- und Gaslufterhitzer, Dachlüfter. Unter dem Motto „Dezentrale Komfortlüftung“ erschien im Jahr 1967 der Gebläsekonvektor, bald darauf begann die Herstellung der ersten Zentralluftgeräte.
Die Siebzigerjahre begannen mit Jubiläen – 1970 war nicht nur der 50. Geburtstag des Stammhauses, gefeiert wurde auch der 500.000 Luftheizer. Eine erste eigene Planungssoftware und Regelungstechnik vervollständigten danach die Produktpalette, gleichzeitig erfolgte die Umstellung auf elektronische Messmethoden. Mit dem Einstieg in die Schwimmhallen-Entfeuchtung kam das Unternehmen zur Kältetechnik.
Die nächsten Jahre brachten viele grundlegende Veränderungen: GEA Happel erwarb 1973 als neuen Standort an der Feldkampstraße 90.000 m² Grund, groß genug für neun Hallen. Im Herbst des Jahres erfolgte die Aufteilung in die Unternehmensbereiche Entwicklung und Vertrieb, Klimatechnik und Lufttechnik. Im Jahr 1974 übernahm Dr. Otto Happel, Sohn des Firmengründers, im Alter von 27 Jahren die Leitung des Gesamtunternehmens. Er stellte die Weichen neu. Unrentable Produkte wurden eingestellt, Schwimmhallen- und Wärmepumpenaktivitäten ausgeweitet.
Highlight der Achtzigerjahre war die Markteinführung des Zentralluftgeräts GEA Aerotherm, ein Vorläufer der heute aktuellen GEA Cair-Serie. Nach der damaligen Rezession und dem Zusammenbruch des Wärmepumpenmarkts gelang die wirtschaftliche Erholung mit Innovationen wie der Sekundärluftjalousie für die GEA Multitherm-Luftheizgeräte sowie einer 1985 eingeführten Mikroprozessor-Regelung für Gebläsekonvektoren. Dem Börsengang der GEA-Gruppe 1989 folgte ein Jahr später der Erwerb der Berliner Delbag Luftfilter GmbH. Während der Neunzigerjahre entwickelte sich die GEA-Gruppe durch Integration weiterer Unternehmen zu einem Global Player.
Die GEA Air Treatment, in der das Tätigkeitsfeld der ehemaligen GEA Happel heute angesiedelt ist, gehört seit der Umstrukturierung des Konzerns im Jahre 2010 zum Segment GEA Heat Exchangers. Ihre Geräte erfüllen Klimatisierungsaufgaben in Sportarenen, Fabrikhallen, Einkaufsmärkten, Flughafengebäuden, Schwimmbädern, Büros, Museen oder Hotels. (RM)