In seiner Begrüßungsrede bezeichnete Prof. Dr. Martin Viessmann die Energiewende – neben der zunehmenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft – als eine der ganz großen Herausforderungen unserer Zeit. Darüber hinaus wies er darauf hin, dass der Wärmemarkt den größten Hebel für den Erfolg der Energiewende bietet. Allein mit der durch die Auflösung des Modernisierungsstaus im Heizungsanlagenbestand einzusparenden Energiemenge könne die Atomstromlücke geschlossen werden; diese Energiemenge entspreche außerdem der gesamten jährlichen Erdgaslieferung aus Russland. Prof. Viessmann: „Wir alle sind gefordert, uns in die politische Diskussion einzubringen und uns zu positionieren. Denn wir alle stehen in der Verantwortung, der Energieverschwendung ein Ende zu bereiten.“
Folgen unkontrollierter Klimaerwärmung
Moderiert wurde das Viessmann Energieforum erstmals von dem Journalisten Joachim Mahrholdt. Er übergab das Wort nach der Begrüßungsrede von Prof. Viessmann an Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Schellnhuber zeigte auf, welch weitreichende und dramatische Folgen eine unkontrollierte Erwärmung des Klimas für den Globus hat. Nach ihm gab Thomas Bareiß eine Bewertung der aktuellen Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung ab; Bareiß ist Mitglied des Bundestags und Beauftragter für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Effizienz ist wichtigste Ressource
Stephan Kohler, Sprecher der Allianz für Gebäudeenergieeffizienz (geea) sowie Mitglied im Präsidium des Weltenergierats Deutschland, führte den Zuhörern vor Augen, dass Energieeffizienz die wichtigste Ressource ist und Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende. Mit einer Podiumsdiskussion, in deren Verlauf die Gäste zahlreiche Fragen an die Experten richteten, wurde der erste Veranstaltungstag beschlossen.
Vom Klimaschutz zum Markterfolg
Tag 2 wurde eröffnet von Uwe Lenz, Leiter der Viessmann Verkaufsregion Nord-Ost. In seinem Vortrag „Vom Klimaschutz zum Markterfolg“ stellte er den Strukturwandel in der Heiztechnik vor und machte anhand historischer Beispiele klar, wie schnell zukunftsweisende Trends verschlafen werden können.
Vorstellung des Viessmann Modellprojekts
Welche Maßnahmen das Potenzial haben, die brachliegenden Marktpotenziale erfolgreich zu erschließen, war Thema des Vortrags von Georg Boddenberg, Inhaber der Firma Boddenberg Bad-Design und Heizungstechnik. Zum Abschluss des Vortragsprogramms erläuterte Albrecht von Truchseß, Leiter der Viessmann Unternehmenskommunikation, das Projekt Effizienz Plus, mit dem es im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie am Unternehmensstammsitz in Allendorf gelungen ist, den fossilen Energieverbrauch um 70 Prozent und die CO2-Emissionen um 80 Prozent zu senken. Erreicht wurde dies unter anderem durch ein innovatives Energiekonzept sowie durch den kompletten Neuaufbau der Produktion.
Besichtigung von Fertigung und Infocenter
Im Anschluss an die Veranstaltung bestand Gelegenheit, die Fertigung in einem Rundgang zu besichtigen – ebenso wie das Viessmann Infocenter, in dem neben einer Produktausstellung auch die Markenwerte des Unternehmens visualisiert werden. (RM)