Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe e.V. (BWP), erläuterte die Ergebnisse einer Branchenstudie des Verbandes. Danach gewinnen Wärmepumpen neben dem Neubau auch für die Sanierung zunehmend an Bedeutung. Bei konservativer Einschätzung der Marktentwicklung wird demnach der jährliche Absatz von derzeit etwa 60.000 Wärmepumpen bis 2030 auf rund 120.000 Geräte ansteigen. Nach einem optimistischeren Szenario sind bis dahin sogar über 200.000 neu installierte Wärmepumpen möglich. Wichtige Voraussetzung dafür ist laut Stawiarski unter anderem eine hohe Qualität, nicht nur der Geräte selbst, sondern auch der Planung und Ausführung der Anlagen.
Dr. Andreas Bühring, Leiter der Wärmepumpen-Entwicklung bei Viessmann, gab einen Überblick über den derzeitigen Stand der Technik. Drehzahlvariable Inverter-Verdichter, leistungsgeregelte Digital-Scroll-Verdichter und Verdichter mit Dampf-Zwischeneinspritzung (EVI), die auch bei niedrigen Wärmequellentemperaturen hohe Leistung und Effizienz bieten, haben sich besonders für Luft/Wasser-Wärmepumpen im Sanierungsmarkt bewährt. Mit dem Einsatz des elektronischen Expansionsventils und des RCD-Systems (Refrigerant Cycle Diagnostic) zur Kältekreisüberwachung wurde die Effizienz sowohl von Sole/Wasser- als auch von Luft/Wasser-Wärmepumpen weiter gesteigert. Damit ausgerüstete Wärmepumpen erreichen um rund 7 Prozent höhere Jahresarbeitszahlen als herkömmliche Geräte mit thermostatisch geregelten Expansionsventilen und ohne RCD-System.
Für wirtschaftlich und klimaschonend arbeitende Wärmepumpenanlagen sind neben effizienten Wärmepumpen auch die jeweils bestmögliche hydraulische Einbindung sowie die exakte Dimensionierung aller Systemkomponenten wichtig. Die vorgestellten Planungshilfen, ein neuer internetbasierter Schemenbrowser sowie der ebenfalls neue Wärmepumpen-Systemdimensionierer stießen deshalb bei den Teilnehmern auf großes Interesse.
Zwischen den Beiträgen förderten rege Diskussionen den Erfahrungsaustausch. Dabei konnten die Teilnehmer auch die neuesten Wärmepumpen in Augenschein nehmen und erhielten dazu aus erster Hand Auskünfte von den Entwicklungs-Ingenieuren.
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