Kriwan hat sich seit nunmehr einem halben Jahrhundert darauf spezialisiert, Investitionsgüter vor Beschädigungen, kritischen Zuständen und Betriebsausfällen zu schützen. Sensoren, Schutzrelais und Systemtechnik für Kältemittelverdichter, Pumpen, Kältekreise aber auch industrielle Wettermesstechnik kennzeichnen das bisherige Produktportfolio. Um auch für die nächsten 50 Jahre erfolgreich aufgestellt zu sein, übernehmen die Produkte bereits heute nicht mehr nur die klassische Schutzabschaltung, sondern bilden einen wichtigen Baustein zur Ermittlung, Analyse und Weitergabe von Daten. Diese Funktionen sollen Maschinen- und Anlagenbauer dabei unterstützen, ihre Systeme gleichzeitig zu schützen und zu digitalisieren. Industrie 4.0 bringt neue Herausforderungen für Hersteller und Anwender. Die Produkte und Dienstleistungen von Kriwan unterstützen dabei, diese anzunehmen und in eine sichere und erfolgreiche Zukunft zu gehen.
Der Beginn 1968
Angefangen hat alles viel kleiner und alles andere als digital. 1968 war der Ingenieur Friedrich Kriwan von einer Idee so sehr überzeugt, dass er daraufhin, damals noch in Künzelsau, sein eigenes Unternehmen „Intronik“ gründete, das dann ein Jahr später in die Kriwan Industrie-Elektronik GmbH umfirmierte. Als neuer Standort wurde Forchtenberg gewählt. Schon von Anfang an ging es bei Kriwan um den Schutz von Maschinen. So entstand beispielsweise das erste Produkt schlechthin – das INT69 Motorschutzrelais, von dem bis heute hunderte Varianten entwickelt und Millionen Stück verkauft wurden. Schon von Anfang an stand die Forderung nach hoher Produktqualität und Kundenorientierung im Mittelpunkt des Schaffens. Daran hat sich bis heute nichts geändert – lediglich die Produkte, Fertigungsverfahren, Unternehmensprozesse, Gebäude und manches mehr haben sich immer wieder weiterentwickelt und der Zeit angepasst.
Während die ersten Produkte Ende der 1960er-Jahre noch als Analogschaltung aufgebaut waren, sind diese heute digital. Das betrifft aber nicht nur die Mikroprozessoren in den Produkten. Heute liefern die Sensoren und Schutzrelais auch Daten, die dann in übergeordneten Steuereinheiten, beispielsweise einer SPS, Smartphones oder in der Cloud weiterverarbeitet und visualisiert werden können. Die Übertragung der Daten erfolgt via USB, Bluetooth oder Modbus. Da die Messwerte der Sensoren wichtige Parameter aus dem „Herz der Maschine“ darstellen, spielen sie in der Regelungstechnik oder bei Wartung und Service eine große Rolle.
Mit ca. 200 Mitarbeitern in Forchtenberg sowie Tochtergesellschaften in China, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, Kanada, in den USA und Brasilien ist Kriwan weltweit aktiv. Seit 1997 betreibt Kriwan in Forchtenberg ein Testzentrum, in dem Unternehmen aus aller Welt ihre Produkte und Neuentwicklungen auf den Prüfstand stellen können. Alle Produkte werden vollständig am Standort Forchtenberg produziert.
Im Großteil der fünfzigjährigen Firmengeschichte ging es um Temperaturen, Drücke, Ströme und Spannungen. Diese und einige andere Werte wurden gemessen, um einen kritischen Zustand der Maschinen rechtzeitig zu erkennen. All das ist heute auch noch wichtig, aber Neues und Veränderung kommt hinzu: Heute ist es nicht nur Theorie, sondern auch eine reale Gefahr, dass vernetzte Maschinen gehackt und über das Internet angegriffen werden können. Cyber-Security spielt eine wachsende Rolle und Maschinen müssen auch vor solchen Bedrohungen sicher geschützt werden. Kriwan stellt sich dieser Herausforderung und arbeitet zum einen aktiv beim ASERCOM mit. Cyber-Security fließt aber auch in die Produkte mit ein, so dass u. a. Veränderungen an den Anlagen nur lokal, nicht aber von extern durchgeführt werden können.
Und die nächsten 50 Jahre?
Vielleicht wird die Geburtstagstorte in 50 Jahren nur noch ein Hologramm von 100 virtuellen Kerzen enthalten. Vielleicht wird der Geburtstagssong durch Künstliche Intelligenz gedichtet und gesungen, und vielleicht macht die Elektronik ähnlich große Schritte wie von den alten Analogschaltungen zu den heutigen digitalen SMD-Platinen. Ganz sicher wird es aber auch in den nächsten 50 Jahren auf innovative und qualitativ hochwertige Produkte ankommen, die echten Kundennutzen schaffen. Ganz sicher geht es auch ganz stark um Vertrauen – Vertrauen zwischen Geschäftspartnern. ■