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Kramer GmbH aus Umkirch feierte Jubiläum

90 + 1 Jahre jung

Von Anfang an war Fritz Kramer eine familiäre Atmosphäre unter den Kollegen wichtig. Was mit Kameradschaftsabenden und dem sonntäglichen Frühschoppen startete, gehört heute in Form von Sportveranstaltungen oder Weinverkostungen, Festen und Ausflügen zu den Kramer-Traditionen.

Unter einfachsten Bedingungen startete Fritz Kramer in den Anfangsjahren. 1936 entschied er sich aus strategischen Gründen dazu, die Firma ins benachbarte Rheinfelden umzusiedeln. 1950 entstand die erste Niederlassung in Freiburg. In regelmäßigen Abständen mussten neue Lagerhallen dazugekauft werden. 1955 zog sich Kramer aus der Firma zurück und sein Neffe, Heinz Gass, übernahm als Geschäftsführer. 1963 wurde die Tochter schließlich zur Mutter und der Hauptsitz nach Freiburg verlegt.

Auf den großen Hunger der Nachkriegszeit folgte eine regelrechte Fresswelle, die das Streben nach einer eingehaltenen Kühlkette der nun üppig vorhandenen, frischen Lebensmittel forderte. Der Kühlraumbau, damals noch vorrangig in Metzgereien, wurde zum zweiten Standbein von Kramer. Die Idee, stets unabhängiger von Lieferanten zu werden zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. So beschloss man, den Lieferengpässen von externen Partnern entgegenzuwirken, indem man beispielsweise die Kühlraumtüren selbst fertigte. Ebenso schaffte man es, das Wissen um die Kühlräume im Verkaufsraum der Metzgereien anzuwenden – die erste Kramer-eigene Kühltheke entstand. Als das Verlangen nach hochwertigen Waren wuchs und Ästhetik und Genuss eine immer größere Rolle spielten, stieg Kramer auch in den Bereich Ladenbau ein. Nun konnte Kramer damit werben, den „Laden und Kühlraum komplett aus einer Hand“ zu liefern. Ebenso setzte ein Umdenken über die Arbeitsbedingungen der Verkäufer/-innen im Handel ein. Sie sollten so ergonomisch wie möglich arbeiten können, schließlich macht das einen großen Teil ihres Tages aus. Mit dieser Denkweise positionierte sich Kramer in der Lücke zwischen Handwerk und Industrie.

Die Entwicklung von kleinen Fachgeschäften hin zum großen Supermarkt prägte die Lebensmittelindustrie nachhaltig. In den 1990er Jahren tauchten im Zuge der Lebensmitteldiscounter auch die ersten großen Distributionszentren auf. Auch diesen Sprung,, vom kleinen Kühlraum hin zur riesigen Kühlhalle und später auch zu Tiefkühllagern mit beeindruckenden Ausmaßen, schaffte Kramer. 2015 konnte Kramer ein bis heute anhaltendes Projekt an Land ziehen: die Abdeckung des Kühlzellenbedarfs eines bedeutenden deutschen Discounterkonzerns in 17 europäischen Ländern. Auch im Ladenbau wird mit dem Rückgang der traditionellen Metzgereien und Bäckereien der Bereich des Lebensmitteleinzelhandels besonders interessant für Kramer. Mit dem Bau des Hamberger C+C-Marktes in Berlin gelang 2015 endgültig der Einstieg in die Großfläche.

Sowohl die Weltwirtschaftskrise in den 1990er Jahren, als auch die Tierseuche BSE im Jahr 2000 erschütterten die Wirtschaft und im Besonderen die Fleischindustrie schwer. In dieser herausfordernden Zeit wurde ein Strukturwandel in Kramers Führungsebene vollzogen. Matthias Weckesser, Heinz Gass‘ Schwiegersohn, wurde 1998 Geschäftsführer. Wenige Jahre später stiegen Unternehmensberater Franz Willi und Controller Alexander Butsch ein und wurden 2003 bzw. 2014 Teil der Geschäftsführung. Mit viel Mut, Querdenkergeist und frischem Wind wurden auch diese schweren Jahre gemeistert. 2010 bezog Kramer ein neues, zukunftsweisendes Gebäude in Umkirch samt großer Produktionshalle, die bereits 2017 wegen guter Auftragslage um 1500 m² vergrößert werden musste.

Matthias Weckessers Philosophie: „Schau über den Tellerrand hinaus, sei aufmerksam und beobachte, was um dich herum geschieht“, prägt das Unternehmen bis heute maßgeblich. Seit 2013 gibt es eine hausinterne Forschungs- und Entwicklungsabteilung, mit deren Hilfe man stetig innovative Projekte umsetzt. Aus der Idee, mit der Kraft der Sonne zu kühlen entstand das Tochterunternehmen suncooling GmbH.

Aus der Frage, ob man die Sandwichpaneele des Kühlraums auch anderweitig einsetzen könne, entstand die flexible Modulbauweise von addhome. Heute ist Kramer als mittelständisches Unternehmen neben dem Hauptsitz in Umkirch mit acht Niederlassungen, der Niederberger Kramer Ladenbau GmbH, der suncooling GmbH sowie der Kramer Schweiz AG in ganz Europa vertreten. Mit ihren drei Kerngeschäftsbereichen Dämmtechnik, Kühlraumbau und Ladenbau deckt die Kramer GmbH das komplette Leistungsspektrum, von der Planung über die Produktion bis hin zur Montage und Projektfertigstellung ab.

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