Christof Fischer übernimmt zu dieser Zeit nach einer USA-Reise die Lizenz für die Herstellung und den Vertrieb von ALCO Produkten in Deutschland und startet damit eine von zahlreichen Partnerschaften mit führenden Herstellern der Kälte- und Klimatechnik. Fischer Kälte-Klima ist heute einer der führenden Fachgroßhändler Europas für ALCO-Produkte. In den 1930er-Jahren erwirbt Christof Fischer einen Anteil am Schweizer Manometerhersteller Haenni und erweitert das Produktprogramm der damaligen Werkstatt des Unternehmens um die Herstellung von Präzisionsmessgeräten.
Nach dem Krieg trat mit Ing. Günther Fischer die zweite Generation in die Leitung des Unternehmens ein. Man entschied sich, die Firma Haenni zu verkaufen und sich auf den Handel mit kälte- und klimatechnischen Komponenten zu fokussieren. Dabei erwies sich der technische Background von Günther Fischer sowie die immer noch vorhandene hauseigene Werkstatt und Fertigung als hervorragende Basis für die weitere Entwicklung eigener Produkte und einer entsprechenden Fachkompetenz für die fundierte Beratung des gerade entstehenden und aufstrebenden Kälteanlagenbauerhandwerks.
In den Wirtschaftswunderjahren partizipiert auch Fischer am Wachstum der jungen Republik. Durch die Gründung von Niederlassungen in ganz Deutschland und die gleichzeitige Ausweitung des Produktprogramms entwickelt sich Fischer in den sechziger Jahren zu einem der maßgeblichen Unternehmen der Branche.
1963 tritt Peter Scholl Fischer, Enkel von Christof Fischer und Neffe von Günter Fischer, ins Unternehmen ein – auch er ist Ingenieur und Wirtschaftsingenieur. Unter dem Leitmotiv ,,Die ganze Technik für den Kälte- und Klimafachmann“ wird dann in den siebziger und achtziger Jahren das Spektrum der angebotenen Produkte und Servicedienstleistungen stark erweitert.
Anfang der neunziger Jahre expandiert Fischer Kälte-Klima mit der Eröffnung der Niederlassung Chemnitz nicht nur in Ostdeutschland. Am zwischenzeitlich nach Stuttgart Untertürkheim verlegten Stammsitz des Unternehmens beginnt man in dieser Zeit mit der Konzeption, Planung und Fertigung von betriebsfertigen Verbundkältesystemen.
1988 tritt mit Veit Scholl, Sohn von Peter-Scholl Fischer, die vierte Generation ins Unternehmen ein. Bereits vor der Übernahme der Gesamtgeschäftsführung im Jahr 1999 stellt Veit Scholl in den neunziger Jahren die Weichen für die erste Digitalisierungs-Offensive des Unternehmens. So präsentiert Fischer nicht nur den ersten CD-Katalog der Branche, sondern bereits zum Jahrtausendwechsel die damals einzigartige E-Business-Lösung „Fischer-Online“, mit der Möglichkeit online zu bestellen und Lagerauskünfte einzuholen.
In den 2000er-Jahren entwickelt sich Fischer nicht nur in Deutschland zu einem der führenden Unternehmen der Branche, sondern expandiert 2006 erstmals mit drei Niederlassungen in die Schweiz. In Deutschland eröffnet man 2008 die Niederlassung Berlin und zeitgleich wird in Fellbach vor den Toren Stuttgarts ein leistungsfähiges Logistikzentrum und Zentrallager eröffnet.
Auch technologisch entwickelt sich das Unternehmen beständig weiter. 2010 baut Fischer die weltweit größte transkritische CO2-Kälteanlage. Mit einer Leistung von 1.2 MW Normalkühlung und 230 kW Tiefkühlung kommt sie beim dänischen Discounter „Netto“ zum Einsatz. 2015 eröffnet Fischer in Løsning ein Verkaufsbüro und baut seitdem seine Aktivitäten in Dänemark sukzessive aus.
Fischer Kälte-Klima investiert seit vielen Jahren. 2017 wurde die Verlegung der Firma nach Kernen im Remstal vor den Toren Stuttgarts beschlossen. Dort entstand mit einem Investitionsvolumen von über
30 Millionen Euro nicht nur ein nachhaltiges, energieeffizientes und zeitgemäßes Bürogebäude, sondern auch eine der modernsten und leistungsfähigsten Produktionsstätten für Kälte- und Klimasysteme.
Die nächsten Meilensteine in der weiteren Entwicklung des Unternehmens zeichnen sich bereits ab: Neben der Einführung einer neuen E-Commerce Lösung und der weiteren Digitalisierung des Unternehmens wird Fischer voraussichtlich zum Jahresanfang 2022 im Raum München seinen elften Standort eröffnen.