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Coolektiv Convent entwickelt Zukunfts-Szenario

Gute Ergebnisse

Die rund 100 Teilnehmer arbeiteten an Lifecycle-Betrachtungen, Öko-Effizienzmodellen, den Inhalten eines neu zu schaffenden Berufsbilds sowie praxisnahen Fortbildungsinhalten. Sie formulierten konkrete Empfehlungen an den Gesetzgeber.

Auf Initiative der Westfalen Gruppe gründete sich am 16. Oktober 2018 Coolektiv. Die Ergebnisse des ersten Arbeitsjahres wurden allen Marktteilnehmern beim Coolektiv Convent vorgestellt. Branchenvertreter wirkten aktiv mit in Fachforen und bei der abschließenden Podiumsdiskussion. Fachlichen Input lieferte Jörg Peters von der Bundesfachschule Kälte/Klima-Technik in Maintal zur Situation der Ausbildung im Spannungsfeld der Kälte- und Klimatechnik. Manfred Rössling, Funktionsbereichsleiter Immobilien/Bauen/Energiemanagement der Rewe Group, zeigte die Strategie des Unternehmens auf seinem Weg zum klimaneutralen Rewe-Supermarkt im Jahr 2050. Stefanie Hugot, Leiterin der Koordinierungsstelle Stadtentwicklung Bottrop, demonstrierte mit dem Konzept der Innovation City der Stadt Bottrop, wie klimaschonende Lösungen eine grüne Zukunft der Kommune ermöglichen. Eine der Säulen des Innovationskonzepts ist die CO2-Minderung des Gebäudebestands in der Stadt.

91 Prozent der Teilnehmer des Coolektiv Convents sprachen sich klar für ein neues, zusätzliches Berufsbild „Mechaniker für Kältetechnik“ aus. In einem interaktiven Fachforum diskutierten sie in Kleingruppen konkrete Ausbildungsinhalte und entwickelten einen ersten Muster-Lehrplan. Da neue Technologien aber nicht nur in der Aus-, sondern auch in der Fortbildung eine wichtige Rolle spielen, entwickelte das Fachforum Ideen für digitale Formate von Webinaren über Podcasts bis hin zu Youtube-Tutorials.

Das Fachforum Betreiber und Planer diskutierte die Lifecycle-Betrachtung für Investition und Betrieb. Das Modell, vorgestellt von Sébastien Casterman von der Honeywell Deutschland GmbH, bietet kon-krete Entscheidungshilfen für die Investoren. Der größte Anteil der Gesamtkosten entfällt mit über 70 Prozent auf die Betriebskosten, die wesentlich von der Effizienz der Anlage beeinflusst werden. Das Fachforum stellte eine erste Checkliste zum Thema Anlagen-Service vor. Die Teilnehmer hatten die Aufgabe, diese zu bewerten und in Gruppenarbeit zu ergänzen. „Bei der Verwendung von brennbaren Kältemitteln ist es zwingend erforderlich, geschultes Personal einzusetzen und die Sicherheitsvorschriften einzuhalten“, so Harald Conrad, Technischer Berater Kältemittel der Westfalen Gruppe. Die Teilnehmer gaben der Initiative Coolektiv die Aufgabe mit auf den Weg, weitere Informationen zur Brennbarkeit sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen praxis­gerecht aufzubereiten.

Jörn Schwarz von Ice-TeX eröffnete mit zahlreichen Daten und Fakten den Politik-Teil des Convents: Im Ergebnis forderte er eine Trendwende beim Energieverbrauch. Zukünftig müssten die Emissionen aller Treibhausgase – nicht nur CO2 – deutlich verringert werden. Wolfgang Zaremski von Asercom AISBL stellte anschließend die politische Arbeit von Coolektiv vor. Im Mittelpunkt der vergangenen Monate stand die Unterstützung von Bund und Ländern bei der Bekämpfung des Schwarzmarktes. Illegale Kältemittel werden unkontrolliert über Europas Grenzen in den Binnenmarkt gebracht und über Online-Plattformen gehandelt. Dabei geht es um die Sicherheit der Anwender: Falsche Kennzeichnungen von Flaschen und die Befüllung mit unbekannten Gemischen können im Bereich der brennbaren Kältemittel zu schweren Unfällen bei der Anwendung führen.

Kritik an der Förderpraxis der Bundesregierung wurde in der anschließenden Podiumsdiskussion laut: Während die Branche den Wunsch nach Förderung von Entwicklung und Einsatz von HFO (Hydrofluorolefine) äußerte, lehnte Prof. Dr. Wolfgang Plehn vom Umweltbundesamt dies ab. Da Produkte einiger HFO in der Natur nicht abbaubar seien, gebe es wissenschaftliche Bedenken. „Für die Bundesregierung ist eine langfristige Perspektive ausschlaggebend für eine Förderung. Höhere Kosten zum Beispiel für Explosionsschutz begründen die Förderung natürlicher Kältemittel“, erläuterte Plehn.

Darüber hinaus erörterten die Teilnehmer auch die Emissionsverringerung durch den Einsatz von Wärmepumpen, die sowohl Wärme als auch Kälte erzeugen und damit die höchste Energieeffizienz aufweisen. Sie gelten als eine zukunftsfähige Lösung zur CO2-Minderung, insbesondere wenn sie über den Wohnbau hinaus im Gewerbebau und in der Industrie eingesetzt werden.

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