Erfindergeist und kaufmännische Begabung führten schnell zu einem guten Namen bei ihrer Kundschaft. Dank der Erweiterung der Produktreihen von Wasserarmaturen zu Armaturen für Dampf, Gas, Benzin, Öl, Kaffeemaschinen und Bier folgte ein stetiges Wachstum. Dies mündete 1886 in einem dreistöckigen Neubau mit Kesselanlage, Dampfmaschine und einer Metallgießerei. 1912 und 1917 folgten Erweiterungen.
Besonderes Augenmerk legten die Gründer auf die Verwendung moderner Gehäuse- und Dichtmaterialien, eine Konstruktion für hohe Durchflusswerte sowie eine hundertprozentige Druck- und Dichtheitsprüfung. Rund 10 000 Modelle für Einzelteile um 1929 verdeutlichten ihr schon damals starkes Engagement für Kundenwünsche.
Dem Zweiten Weltkrieg folgte 1948 die Enteignung und eine Ausrichtung auf Kleinarmaturen für Kälte und Klima im „VEB Armaturenwerk Altenburg“. Der Reprivatisierung als MBO 1992 durch 19 engagierte Mitarbeiter um Dipl.-Ing.-Ök./Ing. Jürgen Dobmeier und Dipl.-Betriebswirtin (FH) Ursula Kutzke folgte 2002 die Übernahme durch Karl-Fritz Jordan. Neben der Konzentration auf Armaturen und Zubehör für Kältemittelverdichter und Anlagenbau waren die 2000er-Jahre geprägt von der Stärkung weltweiter Kundenbeziehungen, Produktdiversifikation sowie Integration von FAS aus Hamburg und Hans Nobis aus Köln.
Zur Erweiterung von Produktionskapazitäten erfolgte 2002 der Umzug aus der Stadt ins Industriegebiet „Am Weißen Berg“. Die Produktionsfläche mit hauseigener Galvanik beträgt heute 9 900 m². Seit 2013 ist AWA fester Bestandteil der Bitzer-Gruppe. Zahlreiche Neuentwicklungen sind Ausdruck dieser Bündelung von Branchenkompetenzen und enger Zusammenarbeit. Die weltweite Nutzung von AWA-Armaturen und -Zubehör wurde im internationalen Netzwerk von Bitzer seitdem signifikant ausgebaut. Fest verwurzelt im thüringischen Altenburg, arbeiten im Armaturenwerk heute 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Produktion, Verwaltung und Entwicklung. Mit der hohen Fertigungstiefe durchlaufen die Produkte die mechanische Fertigung, Montage, Löt- und Einglasöfen, Schweißerei, interne Galvanik sowie den Festigkeits- und Dichtheitstest. Durch die konsequente Ausrichtung auf Lean-Prozesse und Qualitätssicherung nach DIN EN ISO 9001:2015 sind kurze Wege unter einem Dach garantiert und der eigene hohe Qualitätsanspruch gesichert.
Wie schon bei den Gründern Mock und Krumsiek steht der Erfolg des Kunden im Mittelpunkt allen Handelns. Internationale Verdichterhersteller sowie weltweite Anlagenbauer und Großhändler schätzen die Kompetenzen und Lösungen zur Bewältigung aktueller Herausforderungen mit natürlichen Kältemitteln wie CO2, NH3, HFOs, brennbaren Kältemitteln und Kälteölen. Mit dem Baukastensystem für Stahl- und Edelstahlventile sowie der Technologie zum Einglasen von Schaugläsern und Stromdurchführungen sind Individuallösungen gut realisierbar. Diese kundenspezifischen Produkte verschaffen Vorteile in der Montage, der Logistik und dem Service moderner Kälte- und Klimaanlagen.
Trotz der hohen Produktvielfalt mit rund 4 000 Verkaufsprodukten und jährlich etwa 4 Mio. Erzeugnissen bleibt AWA stets seinen Grundsätzen treu: Ventilauslegung nach PED 2014/68/EU, Nachweis der Konstruktionsfestigkeit mittels Berstprüfung und hundertprozentige Druck- und Dichtheitsprüfung nach EN12284.
AWA bekennt sich klar zum Erhalt der Umwelt und natürlicher Lebensgrundlagen. Bereits seit 2003 wird daher nach dem zertifizierten Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001 gearbeitet. EU-Regularien und die F-Gase-Verordnung hat AWA zudem dazu bewogen, zunehmend ganze Produktfamilien auf bleifreie und umweltverträglichere Materialien umzustellen.
Die Einführung neuer Edelstahlserien wie der Absperrventile der Serie 881, gedämpfter Rückschlagventile der Serie 882, Filter der Serie 883 oder Wechselventile mit ausrichtbaren Anschlüssen bis 160 bar hat dabei branchenübergreifend große Beachtung gefunden. Die Produkte verhelfen nach Herstellerangaben nicht nur zu effizienten und langlebigen Kälte-, Klima- und Industrieanlagen, sondern perfektionieren auch deren Regel- und Steuerungstechnik. Mit der Markteinführung des ersten schwimmerbasierten Ölreguliersystems mit Power ON Logik und Noteinspritzung, beispielsweise für frequenzmodulierte Verdichter, ermöglicht AWA nach eigenen Aussagen seinen Kunden einen noch sichereren Anlagenbetrieb.