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100 jahre Mitsubishi Electric

Von der Reederei zum globalen Technologie­unternehmen

Die Unternehmensgeschichte von Mitsubishi Electric geht Hand in Hand mit der Entwicklung des modernen Japans. Aus dem Werftbetrieb der heutigen Mitsubishi Heavy Industry wurde 1921 der Produktionsbereich für elektrische Schiffbauaggregate ausgegliedert und damit die Gründung der Mitsubishi Electric Corporation in die Wege geleitet. Der Ursprung von Mitsubishi reicht sogar noch weiter zurück – bis 1870, als Yatoro Iwasaki mit drei gemieteten Dampfschiffen sein Transportunternehmen gründete – und in wenigen Jahren zu einer Flotte mit 30 Schiffen expandierte. Seit 1870 hat sich die Mitsubishi-Gruppe in eine Reihe unabhängiger Unternehmen aufgeteilt, die heute in nahezu jedem Industriesektor tätig sind.

Mitsubishi entwickelte sich nach seiner Entstehung zu einem großen Unternehmen mit mehr als 70 Firmen. Nach dem 2. Weltkrieg verfügten die alliierten Besatzungsmächte die Auflösung der großen japanischen Industriekonzerne. Das betraf auch die Mitsubishi Holding. Es entstanden unabhängige Unternehmen, von denen viele den Namen Mitsubishi tragen. Die Erfolgs­geschichte setzte sich in allen Unternehmensbereichen durch Firmenzukäufe und Neugründungen auch in den Bereichen Bergbau, Schiffbau, Bankwesen, Handel und Immobilien fort. Noch heute profitieren die autonomen Unternehmen von dem Gemeinschaftssinn, der sich in der ursprünglichen Geschichte und Kultur begründet. Der erste große kommerzielle Erfolg des jungen Unternehmens Mitsubishi Electric war in den 1920er-Jahren ein Elektro­lüfter, der schon bald zum Bestseller wurde. Der erste Fernseher von Mitsubishi Electric, der 1953 auf den Markt kam, legte wiederum den Grundstein für eine langjährige Tradition von hochwertigen Ton- und Bildsystemen. Mit der Modernisierung der japanischen Infrastruktur wuchs auch Mitsubishi Electric immer schneller. In den 1980er-Jahren gelang die Entwicklung des optischen Neurochips, der Schlüsselkomponente zur Entwicklung eines optischen Neurocomputers. In den 1990er-Jahren wurde das weltweit erste kommerzielle Autonavigationsgerät mit GPS durch Mitsubishi Electric eingeführt. Technologie von Mitsubishi Electric steckte zu Beginn des neuen Jahrtausends in immer mehr Bereichen – sei es der dritten Generation von Mobiltelefonen oder der Versorgung der internationalen Raumstation ISS mit unbemannten Transportern. Zu vielfältig sind die Entwicklungen in den kommenden Jahren, um sie noch ansatzweise schildern zu können.

Der Ursprung von Mitsubishi geht zurück bis 1870, als Yatoro Iwasaki mit drei gemieteten Dampfschiffen sein Transportunternehmen gründete.

Bild: Mitsubishi Electric

Der Ursprung von Mitsubishi geht zurück bis 1870, als Yatoro Iwasaki mit drei gemieteten Dampfschiffen sein Transportunternehmen gründete.

Drei Wasserkastanien werden zum Symbol

Immer dabei: das bekannte Logo mit den drei roten Diamanten. Wie es entstand? In den 1870er Jahren verwendete das Schifffahrtsunternehmen Tsukumo Shokai, der Vorgänger von Mitsubishi, auf den Flaggen seiner Schiffe ein dreieckiges Wasserkastanien­symbol. Daraus entwickelte sich das heutige Mitsubishi-Symbol mit den drei Rauten. Abgeleitet ist es vom Familienwappen Yataro Iwasakis, des Gründers von Tsukumo Shokai, mit den drei Schichten Wasserkastanien, und vom Wappen der Familie Yamanouchi vom Tosa-Clan mit den drei Eichenblättern. Die Unterlagen zeigen, dass die Einigung auf den Firmennamen Mitsubishi erst später erfolgte. (Mitsu = drei / Hishi = Wasserkastanie) Doch so heterogen die Technologie und Produkte sind, die Mitsubishi Electric entwickelt – stets ist das Geschäft auf die wenigen zentralen Aspekte zurückzuführen, die den Erfolg tragen. Das ist außergewöhnlich für ein Unternehmen dieser Größenordnung. Und es ist umso bemerkenswerter, dass sich dieses Unternehmen immer weiter in spezialisierte Geschäftsbereiche aufgespalten hat, die diese Grundgedanken in sich tragen.

Dabei lässt sich auch anhand der Tatsache, wie sich die Marke Mitsubishi Electric in Europa entwickelt hat, sehr gut sehen, wie man den typischen Weg gegangen ist, zwar global zu denken, aber regional ein Management aufzubauen. Dabei war es immer das Ziel, nicht in Märkte zu gehen, um Präsenz zu zeigen, sondern um langfristig ein erfolgreicher Teil dieser Märkte zu sein. Dementsprechend prüft man sehr genau, welche Geschäftsbereiche in welchen Regionen Erfolg versprechen. So ist das Unternehmen beispielsweise in Japan mit mehreren, äußerst erfolgreichen Geschäftsbereichen aktiv, die in Europa nicht zur Debatte stehen. Gleichzeitig ist man in der Lage, regional neue, jeweils benötigte Produkttechnologien aufzubauen, wie z. B. den europäischen Bereich Wärmepumpen. Zwar waren Luft-Luft-Geräte für das Unternehmen eine jahrzehntelang gewachsene Technologie. In Europa waren Luft- / Wasser-Wärmepumpen mit ganz neuen Komponenten, Regularien und Regelungen gefragt, die letztendlich in den japanischen Labors nach Vorgaben aus Europa entwickelt wurden.

Aus dem dreieckigen Wasserkastaniensymbol hat sich das heutige Mitsubishi-Symbol mit den drei ­Rauten entwickelt

Bild: Mitsubishi Electric

Aus dem dreieckigen Wasserkastaniensymbol hat sich das heutige Mitsubishi-Symbol mit den drei ­Rauten entwickelt

Gezielt etablierte Technologien neu denken und entwickeln

Es werden nicht nur neue Technologien entwickelt, sondern immer wieder auch gezielt bereits bekannte Technologien analysiert, um sie mit innovativen Lösungen neu zu denken. Bestes Beispiel dafür ist das Hybrid-VRF-System. VRF-Anlagen waren prinzipiell eine als etabliert angesehene Technologie – bis sie unter dem Aspekt Kältemittel völlig neu angefasst und Lösungen entwickelt wurden, die heute einzigartig auf der Welt sind.

Und auch eine gemeinsame Basis aller Technologien lässt sich trotz der enorm weiten Diversifikation vom IT-Semiconductor bis zum Satelliten ausmachen. Hierbei handelt es sich um das exakte und präzise Steuern egal welcher Anwendung. Nachvollziehbar werden bei jedem Produkt darüber hinaus auch hunderte anderer technischer Anforderungen gelöst. Präzision gilt bei Mitsubishi Electric als eine wichtige Klammer über nahezu alle Produkte hinweg. Das exakte Steuern betrifft genauso den Satelliten, der strikt geosynchron über einer Position bleiben muss oder High Precision Positioning Systeme für Kraftfahrzeuge, die autonomes Fahren ermöglichen, bei dem es auf Zentimeter ankommt. In der Kälte-, Klima- und Heizungstechnik ist die Invertertechnologie das entsprechende Pendant, das hocheffizient arbeitet und sich dafür so perfekt einstellen lässt, dass genau das benötigte Wunschklima erreicht wird.

U.  a. auch dieses Erfolgsrezept zahlt sich für das Unternehmen aus, denn sogar 2020 und die erste Entwicklung in 2021 sind trotz schwieriger Marktbedingungen sehr positiv. Herausforderungen bereiteten in erster Linie unterbrochene oder verminderte Logistikketten, die mehr als einmal die Produktion negativ beeinflusst hätten. Zum besseren Verständnis dafür muss man sich die Produktionsstätten in Europa anschauen, die auch in Italien und Schottland beheimatet sind – zwei Regionen, die im vergangenen Jahr besonders hart durch die Pandemie getroffen wurden.

Den Weg für weiteres Wachstum bereiten

„Bei Venedig in Italien stellen wir in erster Linie unsere Kaltwassersätze her. Das ist eine reine Auftragsfertigung und man kann deswegen sehr genau planen. Hier kam es nur zu geringen Verzögerungen. Anders hat sich die Lage in unserem Werk in Schottland dargestellt, in dem es aufgrund sehr harter Lockdowns der britischen Regierung zu spürbaren Lieferverzögerungen gekommen ist – und zwar für ganz Europa, nicht nur in Deutschland“, beschreibt dazu ­Holger Thiesen, General Manager Mitsubishi Electric, Living Environment Systems und Vice President der deutschen Niederlassung von Mitsubishi Electric Europe B. V. ­„Parallel stieg die Nachfrage nach den dort produzierten Wärmepumpen. Wir haben uns deswegen wieder auf unsere internationale Stärke besonnen und Teile der Fertigung aus Schottland nach Asien verlagert. Gleichzeitig prüfen wir aktuell, welche Möglichkeiten wir in Europa für die Wärmepumpen-Herstellung nutzen können.“

Für 2021 ist der Hersteller überzeugt, mit neuen Anwendungsgebieten gerade für seine VRF-Technologien seine besondere Stärke und Flexibilität ausspielen zu können. Gleichzeitig erwartet man weiteres Wachstum für Produkte, die auf den Endkundenmarkt zielen, wie z. B. Wärmepumpen und Split-Klimageräte. Außerdem wird das Produkt- und Dienstleistungsspektrum gezielt ergänzt und ausgebaut. Dabei setzt man auch auf digitale Lösungen wie einen Webshop für die City Multi Club Partner.

Fazit

100 Jahre Unternehmensgeschichte haben bei Mitsubishi Electric zu einer beeindruckenden Entwicklung geführt. Heute ist das Unternehmen ein weltweit anerkannter Markt­führer in der Informationsverarbeitung, Kommunikation, Weltraumentwicklung und Satellitenkommunikation, Unterhaltungselektronik, Industrietechnologie, Energie, Mobilitäts- und Gebäudetechnologie sowie Heiz-, Kälte- und Klimatechnologie. Mit rund 146 500 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen zum Ende des Geschäftsjahres am 31. März 2021 einen konsolidierten Umsatz von rund 37,8 Mrd. US-Dollar. In über 30 Ländern sind Vertriebs­büros, Forschungsunternehmen und Entwicklungszentren sowie Fertigungsstätten zu finden. Umso erstaunlicher, dass sich viele Grund­lagen des Erfolges auf wenige Grundsätze und Strategien zurückführen lassen, die konsequent umgesetzt worden sind.

Der feste Zusammenhalt der unabhängigen Mitsubishi Firmen liegt in der Management-Philosophie, die bis heute weltweit bei Mitsubishi praktiziert wird und auf drei gemeinsamen Grundsätzen beruht.

Bild: Mitsubishi Electric

Der feste Zusammenhalt der unabhängigen Mitsubishi Firmen liegt in der Management-Philosophie, die bis heute weltweit bei Mitsubishi praktiziert wird und auf drei gemeinsamen Grundsätzen beruht.

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