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Standortunabhängige Gebäudeleittechnik für Museen

Temperatur und Feuchte stets o.k.

In vielen Häusern sind nach wie vor Systeme verbaut, die als Stand-alone-Anlagen konzipiert wurden: Um Werte abzufragen und das Vorhandensein von Störungen zu überprüfen, muss in diesen Fällen das Betreiberpersonal jedes Mal vor Ort in der betreffenden Technikzentrale ein Schaltschrank-Display bedienen. Dies ist besonders dann unpraktisch und mit großem Zeitaufwand verbunden, wenn eine Einrichtung mehrere einzelne Häuser oder Depots mit weit voneinander entfernten Standorten umfasst.

Abhilfe kann hier der Einsatz einer zentralen, übergeordneten Gebäudeleittechnik schaffen, auf die alle Gebäudeautomationssysteme aufgeschaltet werden. Doch eines gilt es dabei zwingend zu beachten: Sind die Entfernungen selbst für die Anbindung an ein eigenes, internes Museumsnetzwerk zu weit, muss die ausgewählte Gebäudemanagement- und Visualisierungslösung webbasiert sein. Besonders effizient sind diese standortunabhängigen Systeme, wenn sich beispielsweise auch Energiemanagement- oder Wartungsmodule integrieren lassen; statt drei separater Programme ist dann nur noch eines notwendig.

Zentral den Überblick behalten

Eine wesentliche Aufgabe der Gebäudeautomation (GA) in Museen liegt in der Gewährleistung spezieller klimatischer Bedingungen. Die wichtigste Anforderung ist dabei die Einhaltung konstanter Werte bei Temperatur und Luftfeuchte; diese müssen sich in vielen Fällen im Bereich von 20 bis 24 °C beziehungsweise 45 bis 55 Prozent bewegen.

Gehören zu einer Einrichtung mehrere Liegenschaften, ist es besonders sinnvoll, für Management und Überwachung dieser Automatisierungstechnik eine zentrale, übergeordnete Gebäudeleittechnik zu errichten, auf die alle physikalischen und kommunikativen Datenpunkte der GA-Systeme der einzelnen Gebäude aufgeschaltet werden. Durch die GA und die einheitliche Visualisierungslösung können die Genauigkeit der Regelungsalgorithmen und der Gesamtüberblick über das Gebäude verbessert werden – nicht nur, was das Verhalten der Häuser hinsichtlich Temperatur und Feuchtigkeit betrifft, sondern auch in Bezug auf weitere technische Störmeldungen; zum Beispiel von Tür-Feststellanlagen oder aus dem Bereich der Elektrotechnik.

Für das Betreiberpersonal bzw. die Mitarbeiter aus dem Leitungsbereich eines Museums gibt es so auch bessere Möglichkeiten zu sehen, was vor Ort passiert und wo gerade Probleme bestehen. Verschiedene Systeme auf der Ebene einzelner Bedienungsschritte zu vergleichen, wäre dagegen deutlich schwieriger. Die Einheitlichkeit erlaubt somit ein besseres Controlling sowie eine optimierte Bewirtschaftung der Gebäude.

Schwieriges Controlling bei großen ­Entfernungen

Nicht immer können alle Einzelmuseen und Depots auf eine zentrale Gebäudeleittechnik aufgeschaltet werden: Bei vielen Systemen ist die Anbindung an ein internes Netzwerk Voraussetzung. Das ist jedoch nicht immer möglich, wenn die Häuser topographisch sehr weit voneinander entfernt liegen. In diesen Gebäuden finden sich dann häufig noch Stand-alone-Anlagen, was die bekannten Nachteile mit sich bringt: Um Informationen aus diesen Systemen zu erhalten, ist es erforderlich, dass das Betreiberpersonal zur jeweiligen Technikzentrale geht, um am Schaltschrank – genauer: am dort angebrachten kleinen Display – dann bestimmte Werte abzufragen oder nachzuschauen, welche Störungen vorliegen. Die Daten werden dabei in der Regel nur im Textformat ausgegeben und das Personal muss entsprechend geschult sein, um sich mit einer komplizierten Menüführung zurechtzufinden. Das ist umso wichtiger, da von einem anderen Standort aus nicht auf die Anlagen zugegriffen werden kann.

Die fehlende Kontrollmöglichkeit aus der Ferne ist für ein Museum gerade dann unpraktisch, wenn eines oder mehrere seiner Häuser nicht mit eigenen Mitarbeitern betrieben werden, sondern eine externe Firma beauftragt wurde. Das Controlling ist hier schwieriger, da das Leitungsperso
nal stark von der Kommunikationsbereitschaft des Betreibers abhängig ist, um beispielsweise einen Überblick über aktuelle Störereignisse zu erhalten. Das Protokollmanagement ist in der Regel zwar Bestandteil der Betreiberverträge, vorgesehen sind hier meist jedoch nur Monats- oder Quartalsberichte.

Häufig ist das Leitungspersonal dann auf alternative Kommunikationswege angewiesen: Einer dieser Kanäle kann über den Nutzer des Hauses, also die jeweilige Sammlung, führen. Deren Mitarbeiter werden es in der Regel intern weitergeben, wenn sie beispielsweise eine steigende Temperatur in Ausstellungsräumen bemerken – auch wenn dies eigentlich nicht zu ihren Aufgaben gehört. Darüber hinaus besteht bei Gebäuden, die im Stand-alone-Betrieb gefahren werden, Zugriff auf prioritäre Störmeldungen aus der GA, die ein sofortiges Handeln erforderlich machen.

Diese definierten Meldungen aus der Haustechnik gehen nicht nur bei der Betreiberfirma, sondern auch bei einer ständig besetzten Stelle vor Ort ein, die bei vielen Einrichtungen für die Überwachung von Brand- sowie Einbruchmeldeanlagen verpflichtend einzurichten ist. Von hier werden die Informationen in die zuständige Verwaltungsebene des Museums weitergeleitet. Da so jedoch nicht alle Störungen abgedeckt werden, bleibt die Abhängigkeit vom externen Betreiber hoch.

Vorteilhaftes webbasiertes ­Gebäudemanagement

Mit einer webbasierten Gebäudeleittechnik entfallen diese Probleme, da hier die Entfernung der Häuser voneinander für die Aufschaltung der GA-Systeme keine Rolle spielt. Dies lässt sich exemplarisch an der Gebäudemanagement- und Visualisierungssoftware Sauter Vision Center (SVC) aufzeigen: Dabei handelt es sich um eine Lösung im HTML5-Standard, die unabhängig vom Betriebssystem ist – sei es Linux, Unix, iOS, Android oder Windows – und daher mit nahezu jedem Internet-Browser genutzt werden kann. Auch mobile Endgeräte können für das Controlling verwendet werden. Die Bedienung ist dabei identisch, egal ob der Nutzer einen Desktop-PC, ein Tablet oder ein Smartphone bevorzugt.

Auf diese Weise können die Meldungen, welche die externe Betreiberfirma aus der GA bekommt, vom Leitungspersonal des Museums jederzeit und von jedem Ort aus eingesehen werden. Die zuständige Verwaltungsebene ist somit nicht mehr auf externe Betreiber, Gebäudenutzer oder eine Wachfirma angewiesen, um rechtzeitig über Probleme bei der Automatisierungstechnik informiert zu sein.

IP-basiertes Gebäudemanagement ist jedoch auch bei einem Betrieb durch eigenes Personal von Vorteil, denn in der Regel hat nicht jedes Haus einen eigenen Anlagentechniker. Ist der Mitarbeiter stattdessen für mehrere Außenstellen zuständig, bleibt er mithilfe von Systemen wie SVC problemlos auf dem Laufenden, was die Situation in den anderen Gebäuden betrifft.

Dies wird zusätzlich erleichtert, wenn bei der Konzeption auf eine selbsterklärende Bedienführung geachtet wurde. So ist etwa das Design der SVC-Benutzeroberfläche – beispielsweise der Aufbau der Seiten und Menüs sowie die Darstellungsweise von Informationen – stark an die gewohnte Web-Optik angelehnt, wodurch auch neue Mitarbeiter schnell mit dem System arbeiten können.

Zu diesem Zweck enthält die Software auch zusätzliche Tools wie den Szenarienmanager, durch den sich Abweichungen vom Normalbetrieb einfach im Vorfeld festlegen lassen. Ereignisse können dabei mit bestimmten Einstellungen verknüpft werden. Ist beispielsweise in einer Einrichtung eine Sonderveranstaltung für 20 Uhr geplant, lässt sich über dieses Feature unter anderem vorgeben, dass die Heizung nicht so weit heruntergefahren wird wie sonst außerhalb der Öffnungszeiten üblich.

Ein System für alle Anlagen und Aufgaben

Besonders kosteneffizient ist der Einsatz einer zentralen, webbasierten Gebäudeleittechnik dann, wenn sich die Lösung durch eine hohe Interoperabilität mit bestehenden GA-Systemen auszeichnet. Dies erlaubt die native Integration von Bestandsanlagen. SVC beispielsweise unterstützt etablierte offene Kommunikationsstandards wie BACnet und OPC-UA zur Integration verschiedenster Gewerke mit Protokollen wie KNX, M-Bus, Modbus oder LON.

Dadurch lassen sich jederzeit weitere Liegenschaften in die Gebäudemanagementlösung aufnehmen. Selbst Gewerke außerhalb des HLK-Bereichs oder branchenspezifische Applikationen können mittels API-Schnittstelle angebunden werden, darunter eine ERP-Software sowie Systeme für Brandschutz, Videoüberwachung, Aufzugssteuerung oder Zugangskontrolle.

Zusätzlich verfügt SVC optional über integrierte Module für Energiemanagement und präventive Wartung. Im Energiemanagementsystem werden die erfassten Anlagenwerte bzw. Zählerverbräuche dargestellt sowie vergleichbar gemacht und so die Voraussetzungen für eine optimierte Energieführung geschaffen. Für die Museen lässt sich damit unter anderem auch der richtige Instandhaltungs- oder Austauschzeitpunkt für die Anlagentechnik besser abschätzen.

Im Wartungsmodul werden alle Informationen zu Serviceplanung sowie -einsätzen und zur vorausschauenden Wartung bereitgestellt. Damit lassen sich Betriebsmittel und deren Eigenschaften leicht erfassen, Wartungsintervalle und -kriterien festlegen und Wartungseinsätze planen sowie dokumentieren.

Fazit: Aus drei mach eins

Für diese Aufgaben wurden bislang häufig zwei separate Programme zusätzlich zur Gebäudemanagementsoftware genutzt. Damit musste sich das Personal auf zwei bis drei Terminals einwählen und bei der Erledigung seiner Aufgaben zwischen diesen Rechnern wechseln. Wurde in einem der Systeme ein Fehler gemacht, wurde dies in den anderen nicht unbedingt bemerkt.

In SVC müssen sich die Mitarbeiter nur einmal anmelden und können die Aufgaben für alle drei Bereiche in einer Software erledigen. Da jeder Eintrag global für das ganze System gilt, sinkt auch die Fehlerquote. Moderne webbasierte Gebäudemanagementsysteme können somit – auch dank umfangreicher Zusatzfeatures – den Arbeitsalltag des Technik- und Verwaltungspersonals in Museen und anderen kulturellen Einrichtungen deutlich erleichtern. ■

Bild: Sauter

Dipl.-Ing. (FH) Peter Kluge,
Planung und Verkauf ­Sauter Systems bei der Sauter Cumulus GmbH, Nieder­lassung Berlin.
Sauter

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