Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die Leistung der Mitarbeitenden bei einem CO2-Gehalt von rund 1 000 ppm deutlich abfällt – einem Wert, der bislang als akzeptabel galt. Da die Gehälter der Mitarbeitenden etwa 90 Prozent der Gesamtkosten des Betriebs eines Bürogebäudes ausmachen, lohnt es sich, den CO2-Gehalt richtig zu messen und zu überwachen.
Überlegungen bei der Auswahl eines CO2-Messwertgebers
„Installieren und vergessen“ ist leider eine gängige Vorgehensweise bei HLK-Sensoren. Dieser Ansatz reicht vielleicht dann aus, wenn nur die Temperatur überwacht werden soll, da die Temperatursensoren sehr zuverlässig sind. Für CO2-Sensoren ist diese Vorgehensweise jedoch falsch. Denn die Langzeitstabilität eines CO2-Sensors ist eine der wichtigsten Spezifikationen in HLK-Anwendungen. Diese bestimmt, wie oft der Sensor angepasst oder zumindest überprüft werden muss. Entsprechende Genauigkeitsanforderungen beeinflussen das Service-/Anpassungsintervall. Für Sensoren Carbocap von Vaisala reicht in vielen Fällen ein Serviceintervall von fünf Jahren aus.
Wichtig ist, dass sich Nutzer nicht von Herstellerangaben wie „automatische Kalibrierung“ täuschen lassen – dies hat nichts mit Kalibrierung zu tun. Denn bei der Kalibrierung geht es darum, die Sensormesswerte mit einem bekannten, rückführbaren Referenzinstrument zu vergleichen. Die automatische Software hingegen passt lediglich den niedrigsten Messwert der Woche gegenüber der durchschnittlichen Außenkonzentration von 400 ppm an.
Diese Art von Algorithmus funktioniert nicht in Räumen, die ständig ausgelastet sind. Die Messwerte können ebenso von einem Gebäudeautomationssystem beeinflusst werden, das die Frischluftzufuhr außerhalb intensiver Raumnutzungszeiten deutlich verringert. In einigen Fällen kann sogar der Beton in den Wänden, an denen die Sensoren angebracht sind, CO2 absorbieren. Dies ist ein weiterer Grund für ungenaue Messwerte. Nutzer sollten sich daher immer für einen Sensor mit interner Referenz entscheiden.
In den meisten Büroumgebungen schwankt die Temperatur nur geringfügig. Aber beispielsweise in Lagerhäusern kann eine Kompensation der Innentemperatur erforderlich sein. In staubigen oder feuchten Umgebungen ist möglicherweise auch ein Sensorgehäuse mit einer höheren IP-Schutzklasse nötig.
Merkmale eines Messwertgebers für eine einfache Wartung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen CO2-Messwertgeber zu überprüfen oder einzustellen. Wenn Nutzer über eine große Anzahl von Sensoren verfügen und Zugang zu entsprechend geschultem Wartungspersonal haben, empfiehlt sich die Überprüfung mithilfe einer Referenzgasflasche. In diesem Fall muss der Sensor mit einem Referenzgasanschluss ausgestattet sein und die Möglichkeit zur Einstellung des Messwerts bieten. Der Gasanschluss und die Bedienelemente für die Einstellung müssen verständlich und einfach zugänglich sein. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Nutzer selbst entscheiden können, bei welcher CO2-Konzentration sie die Anpassung vornehmen.
Man kann die Sensoren auch mit einem kalibrierten, tragbaren Referenzinstrument überprüfen und einstellen. Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber der Verwendung einer Referenzgasquelle besteht darin, dass keine Verbrauchsmaterialien und Gasflaschen erforderlich sind. Der Nachteil ist, dass Nutzer die CO2-Konzentration im Raum nur zu diesem Zeitpunkt überprüfen. Auch in diesem Fall ist es wichtig, dass die Bedienelemente für die Einstellung verständlich und gut zugänglich sind.
In beiden Fällen werden die Nutzer durch eine intuitive Anzeige auf dem Sensor bei allen Eingaben unterstützt.
Für genaue und zuverlässige CO2-Messungen wählt man am besten ein Gerät mit austauschbaren Messmodulen, weil dafür nur grundlegende Wartungskompetenz erforderlich ist. Für den Austausch des Moduls benötigen Nutzer ein Ersatzteil, das mit einem Mehrpunktkalibrierzertifikat geliefert werden kann. Das Modul wird bei mehreren CO2-Konzentrationen eingestellt, um sicherzustellen, dass unter allen Bedingungen korrekte Messwerte abgegeben werden.
Fazit
Trotz der unterschiedlichen Möglichkeiten zur Wartung: Nutzer müssen sich bewusst sein, dass die CO2-Sensoren über deren gesamte Lebensdauer gewartet werden müssen.