Datenlogger eignen sich für die Erfassung von Daten in unterschiedlichen Prozessen, die eine lückenlose Dokumentation erfordern. Das ist in der Regel für eine nachweisbare Qualitätskontrolle nötig, beispielsweise der Kältetechnik in Kühlhäusern oder der Klimaanlagen in Gewächshäusern. Datenlogger fragen dazu in einem vordefiniertem Rhythmus Informationen ab, nehmen sie über eine Schnittstelle auf und legen sie in einem Speichermedium ab.
Der robuste, nur 150 g schwere Datenlogger MSD 200 entspricht der Schutzklasse IP 20, verträgt Umgebungstemperaturen von - 10 bis + 55 °C und ist durch eine große Flexibilität in der Anwendung und Erfassung der zu loggenden Daten gekennzeichnet. Das Gerät ist für die Hutschienenmontage vorgesehen, 22,5 x 102 x 120 mm groß und wird mit 24 V versorgt. Der Betrieb kann mithilfe von zwei DIP-Schaltern und vier LEDs auf der Vorderseite gesteuert und kontrolliert werden. Insbesondere eignet sich der MSD 200 für langsame Prozesse wie die Temperaturüberwachung.
Einfach datenloggen und auswerten
Der Datenlogger MSD200 hat ein großes Anwendungsspektrum, 64 Kanäle und kann mit Daten unterschiedlicher Quellen arbeiten. Die RS 485-Schnittstelle ermöglicht die Überwachung von Daten, die von anderen Geräten via Modbus, dem offenen Protokoll für eine Client-Server-Kommunikation, empfangen werden. Der Hersteller hat unterschiedliche Sensoren zur Messung von Feuchtigkeit über Temperatur bis hin zu Druck im Programm, die wie auch Sensoren anderer Hersteller per Modbus angeschlossen werden können.
Darüber hinaus ist das Gerät mit vier analogen konfigurierbaren Eingängen für die Normsignale 4 - 20 mA, 0 - 5 mA und 0 - 20 mA ausgestattet, was die Verwendung eines I / O-Moduls spart, das sonst analoge Daten in Modbus umwandeln müsste.
Die Daten werden direkt in einen analogen Eingang gespeist, wo sie anschließend ausgewertet werden. Möglich ist auch die Aufzeichnung über ein analoges Eingangsmodul, das mit dem Datenlogger über eine RS 485-Schnittstelle verbunden ist und die Temperaturmessung als Modbus-Signal überträgt. Innerhalb des Archivs ist es möglich, über viele Monate hinweg Daten automatisch zu loggen.
Bedienung via Konfigurator
Die Speicherung der Daten erfolgt auf einer beigefügten 16 GB großen SD-Karte, die reicht, um für gut drei Jahre Daten aufzuzeichnen, ohne sie zu löschen. Verwendbar sind alternativ Speichermedien – SD, SDHC, microSD oder MMC – mit bis zu 32 GB. Ein USB-Zugang dient der Konfiguration und dem Auslesen der Daten.
Die auf der Karte gespeicherten Messwerte werden als CSV-Dateien über den Filemanager auf einen PC übertragen, wo die Daten in Microsoft Excel oder in einer ähnlichen Anwendung ausgewertet werden können. Die Bezeichnungen der gemessenen Werte entsprechen den Channel-Einstellungen, die im Konfigurator vorgenommen wurden. Möglich ist es auch, den Datenlogger konstant mit einem PC zu verbinden – so können die Daten sowohl auf der SD-Karte als auch in einem Ordner auf dem PC gespeichert werden. Die minimale Synchronisationsdauer beträgt 6 min, die maximale 24 h.
Der MSD-Konfigurator erlaubt sowohl im Online- als auch im Offline-Modus die Erstellung von Geräteparametern und die Weitergabe der Einstellungen an andere MSD 200-Geräte. Im Register „Channels“ können Anwender die 64 Datenerfassungskanäle konfigurieren. Der File Manager hält die notwendigen Werkzeuge für die Auswertung der Dateien auf der Speicherkarte und Informationen über die Speicherkapazität bereit. Zugleich können von hier aus die Übertragung der Daten auf den PC und das Löschen der Informationen gesteuert werden. Der Datenlogger beinhaltet darüber hinaus eine Echtzeituhr, die im Konfigurator synchronisiert werden kann. Mittels der digitalen Signatur können unbefugte Änderungen an der .csv-Datei verfolgt werden.
Datenübertragung in Echtzeit
Der Datenlogger MSD 200 kann sowohl als Master wie auch als Slave verwendet werden. Im Master-Modus kann er Daten von anderen angeschlossenen Slaves in einem Modbus-Netzwerk abfragen. Die aufgezeichneten Daten können, sofern der Datenlogger im Master-Modus betrieben wird, in Echtzeit betrachtet werden. Die Abfrageperiode ist standardmäßig in ms angegeben. Beträgt der Abstand weniger als 500 ms, erfolgt die Abfrage schnellstmöglich direkt nach dem Erhalt einer Antwort, minimal im Abstand von 100 ms.
Das Gerät hat im Interesse einer kompakten Bauweise keine eigenen Ausgänge. In Kombination mit einem programmierbaren Relais, beispielsweise dem Modell PR 200 des Herstellers, kann der Datenlogger jedoch in ein Steuerungssystem integriert werden. Sensoren und Messumformer aus dem Programm des Herstellers können dieses System mit den notwendigen Informationen versorgen.