Das System basiert auf BACnet/IP und integriert alle gängigen Feldbus-Protokolle wie Modbus, M-Bus, KNX, BACnet MS/TP, DALI und SMI zur Steuerung von Heizung, Lüftung, Klima, Licht sowie Energie. Es vereint somit alle Gewerke zu einem stabilen und sicheren Gesamtsystem. Für mehr Sicherheit sorgen die integrierte Netztrennung von Gebäudeautomationsnetzwerk und Internet, die TLS-Verschlüsselung sowie ab Ende 2019 BACnet SC.
1 600 Hardware-Datenpunkte verarbeitbar
Das modulare, programm- und netzwerktechnisch rückwärtskompatible Gebäudeautomationssystem kann darüber hinaus mit der Cloud sowie mit IoT-Geräten verbunden werden und erlaubt mittels Bluetooth-Kommunikation und intuitiv bedienbarer App die Abfrage von Systemparametern, Regelgrößen und Messwerten über Smartphone und Tablet. So ist beispielsweise eine Automationsstation dazu in der Lage, bis zu 1 600 Hardware-Datenpunkte zu verarbeiten.
Gleichzeitig wurde der Platzbedarf im Schaltschrank verringert: Das System modulo 6 ist in den standardisierten Abmessungen von Reiheneinbaugeräten nach DIN 43880 gehalten, die Montage erfolgt auf Hutschienen nach DIN EN 50022. Zudem erleichtert ein integrierter Ethernet-Switch die Netzwerkverkabelung, die bei den Automationsstationen auch mit Daisy-Chain in Linientopologie erfolgen kann.
Darüber hinaus werden die Quelldateien des Benutzerprogramms direkt auf den Automationsstationen gespeichert, was zu mehr Servicefreundlichkeit beiträgt. Der modulare Aufbau des Systems bewirkt eine hohe Skalierbarkeit und erlaubt – zusammen mit der Flexibilität der einzelnen Komponenten – eine Bereitstellung maßgeschneiderter Lösungen von der Regelung von Heizung, Lüftung und Klima bis hin zum vernetzten und global verteilten Gebäudecluster.
System mit hoher Konnektivität
Unterstützt wird dies durch die wirksame Vernetzung der Gebäudefunktionen über insgesamt fünf Schnittstellen. Auf der Automationsstation integriert ist Feldbuskommunikation via Modbus-RTU, BACnet MS/TP und SLC zur direkten Integration von Wärmepumpen, Kältemaschinen und Zählern, Pumpen und Frequenzumrichtern sowie von Raumautomationskomponenten des Herstellers (Raumbediengeräte, ecoLink-I/O-Module) und kommunikativen VAV-Kompaktreglern.
Das System kann mit Modulen für KNX, DALI und SMI ergänzt werden, wodurch sich die Elektroinstallation sowie die Licht- und Jalousiensteuerung anbinden lassen. Für zukünftige Erweiterungen steht auch eine USB-Schnittstelle zur Verfügung. Zudem erlaubt die integrierte Bluetooth-Kommunikation eine lokale Vorrangbedienung über Smartphone oder Tablet. Eine benutzerfreundliche App ermöglicht dabei den Zugriff auf Messwerte, Regelgrößen und Systemparameter.
Alternativ kann auch die lokale Bedieneinheit LOI mit hochauflösendem Farbdisplay eingesetzt werden. Sie ist mit allen I/O-Modulen kompatibel, lässt eine von der Automationsstation entkoppelte Vorrangbedienung gemäß EN ISO 16484-2 zu und stellt Messwerte und Ausgangssignale sowohl numerisch als auch grafisch in Echtzeit dar.
Verbindung mit Cloud und IoT
Neben HLK-Anlagen lässt sich das Gebäudeautomationssystem auch mit der Cloud sowie mit IoT-Geräten verbinden. Die I/O-Module sind über den Linienkoppler modu612-LC mit dem IoT-Kommunikationsprotokoll MQTT absetzbar. Rechenintensive Aufgaben, wie zum Beispiel Analytics, lassen sich so in die Cloud auslagern. In der Cloud steht zudem die virtuelle Automationsstation modu690 für Regelung und Optimierung bereit.
Mit SENG (Sauter Engineering) finden sich die für Projektierung, Programmierung und Inbetriebsetzung benötigten Softwarewerkzeuge ebenfalls in der Cloud. Die lokale Vorhaltung von Engineering-Software und deren Unterhalt entfällt. Außerdem eröffnet sich Gebäudebetreibern die Option, Dienste des Gebäudemanagementsystems nach Bedarf aus der Cloud abzurufen und so auch nur für die Funktionen und Daten zu bezahlen, die wirklich benötigt werden. Damit wird die bislang in einem lokalen Server betriebene Gebäudemanagement-Software ersetzt und die Kosten für lokale Datenzentren und deren Betrieb können entfallen.
Sicherheit durch Netztrennung und Verschlüsselung
Mit der Vernetzung von Gebäuden mit dem IoT und der Cloud wird die Absicherung der Systeme und Netzwerke zu einer immer größeren Herausforderung. Die modulo 6-Automationsstationen wurden mit einer integrierten Netzwerktrennung von Internet und Gebäudetechnik ausgerüstet. Die Bedienung erfolgt über den integrierten Web-Server moduWeb Unity via HTTPS. Der Server beinhaltet eine rollenbasierte Benutzerverwaltung mit konfigurierbaren Passwortregeln. Alle Benutzerzugriffe werden authentifiziert und im integrierten Logbuch (Audit Trail) nachverfolgbar aufgezeichnet.
Das Sicherheitskonzept richtet sich nach der aktuellen internationalen Norm für Cyber Security für Industrial Automation, IEC 62443, und definiert die erreichten Sicherheitsniveaus von Netzwerk und Systemkomponenten. Darüber hinaus gibt der Hersteller Empfehlungen, mit welchen zusätzlichen Maßnahmen die Security Levels erhöht werden können.
Mit Vorgängersystemen kompatibel
Für die Praxis ist außerdem wesentlich, dass modulo 6 eine sanfte Modernisierung bestehender GA-Lösungen ermöglicht – also zulässt, dass alte Systeme in budgetverträglichen Etappen unterbrechungsfrei erneuert werden. Gleichzeitig lassen sich bereits entwickelte Steuer- und Regelprogramme aus der Systemgeneration modulo 5 wiederverwenden. Sie sind nicht nur auf modulo 6 lauffähig, sondern können parallel und isoliert zu neuen Programmen ihre Aufgaben abarbeiten. Das Gebäudeautomationssystem ist damit nicht nur Cloud- und IoT-fähig, sondern auch programm- sowie rückwärtskompatibel und integriert eigene und fremde Anlagen. ■