Laut einer Umfrage des Gewerkschaftsverbands in England und Wales sind zu hohe Temperaturen am Arbeitsplatz eines der Hauptprobleme von über 1 000 befragten Sicherheitsbeauftragten. Ganz besonders betroffen seien dabei Gebäude aus der Nachkriegszeit mit viel Glasfläche.
Bereits bei einer früheren Befragung von fast 6 000 Lehrern sowie weiteren Angestellten in Schulen, im Gesundheitswesen und im Bereich Sicherheit hatte sich herausgestellt, dass 94 Prozent der Befragten bei extrem hohen Temperaturen im Sommer arbeiten müssen, fast die Hälfte davon regelmäßig.
Die Gewerkschaftsvertreter präsentierten zahlreiche Beispiele in diesem Zusammenhang. Aus einer Umfrage ging beispielsweise hervor, dass die Temperaturen in 76 Prozent der Gebäude über der Norm der WGO lagen; aus einer anderen, in Bezug auf ein zweistöckiges Schulgebäude in Birmingham, dass die Temperaturen im Sommer über 30 °C erreichten.
Es gibt in Großbritannien keine Vorschriften zur maximalen Temperatur in Bürogebäuden. Aus entsprechenden Richtlinien geht lediglich hervor, dass die Temperaturen in Gebäuden angemessen“ sein sollen.
Der Gewerkschaftsverband setzt sich für eine Beschränkung der Temperaturen auf maximal 30 °C bzw. 27 °C bei besonders anstrengenden Arbeiten ein. Allerdings erhalte man hierbei wenig bis keine Unterstützung von den Behörden, da es keine rechtlich bindenden Vorschriften gebe. Solange niemand an den Auswirkungen der Hitze erkranke oder sogar sterbe, würde schlichtweg nichts unternommen, so der Verband weiter.
Infolgedessen hat der Gewerkschaftsverband jetzt einen Ratgeber (Coolit!) veröffentlicht, in dem Tipps gegeben werden, wie mit hohen Temperaturen am Arbeitsplatz umgegangen werden soll.