Die politische Krise in der Ukraine hat sicher dazu beigetragen, dass sich Energieeffizienz in Brüssel zum Topthema gemausert hat. Ende Mai fanden dazu zwei Konferenzen statt. Energiekommissar Oettinger wandte sich mit eindringlichen Worten an sein Publikum: Energieeffizienz sei ein Wort, das sich wunderbar für Sonntagsreden eigne, aber von Montag bis Samstag kaum praktiziert werde. Energieeffizienz sei ein wichtiges Instrument für die Reduzierung der Energieabhängigkeit und des -imports in der EU, eine gemeinsame Energie-Außenpolitik werde dringend benötigt. Was bedeutet das für die Branche? Gebäude wurden klar identifiziert als eines der Haupteinsparpotenziale. Kälte- und Klimatechnik im Zusammenhang mit der Gebäudeeffizienz-Richtlinie spielt hier eine entscheidende Rolle. Aber in Bezug auf die Implementierung dieses Regelwerks in den EU-Mitgliedsstaaten gibt es noch viel zu tun. Die Überarbeitung der Richtlinie steht bereits auf der Tagesordnung für 2015. Auch Mindestenergieeffizienzanforderungen in Bezug auf Produkte, geregelt durch die Ökodesign-Richtlinie, leisten einen bedeutenden Beitrag zur Einschränkung des Primärenergieverbrauchs. Aktuell wird hier an den Anforderungen an Kaltwassersätze, VRF-Systeme und Verflüssigungssätze gearbeitet. Von übergeordneter Bedeutung für die Branche ist die derzeitige Diskussion um verbindliche Ziele im Hinblick auf Energieeffizienz. Sollten diese beschlossen werden, so würde sich daraus weiteres Potenzial für die Kälte- und Klimatechnik ergeben. Denn übergeordnete Ziele schaffen den Rahmen für Gesetzesinitiativen, Fördermaßnahmen u. v. a. Die Diskussionen dazu sind in Brüssel in vollem Gange.ec.europa.eu/energy/events/20140521_essc_en.htm
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