Jeder kennt es, aber wird es auch verstanden? Das Energielabel schmückt schon seit Jahren unsere Glühbirnen, Fernseher, Kühlschränke, Waschmaschinen etc. Neu hinzugekommen sind Wärmepumpen, Heizkessel und kleine Klimageräte unter 12 kW. Ziel des Labels ist es, die Kunden zum Kauf energieeffizienterer Geräte zu animieren. Immer mehr Geräte passen jedoch nicht mehr in die Kategorie A“, sondern wollen höher hinaus. So wurden die Kategorien A+, A++ und A+++ geschaffen. Aber kann der Verbraucher damit etwas anfangen, und greift er zu einem Gerät der Klasse A+“, wenn er für das Modell der Klasse A“ wesentlich weniger bezahlt? Eine vor Kurzem veröffentlichte Studie von London Economics und Ipsos, die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde, bietet Antworten auf diese und andere Fragen.
Die Studie zeigt, dass Buchstaben zur Kennzeichnung der Energieklassen im Allgemeinen besser verstanden werden als beispielsweise Zahlen. Ob auf einer Skala von A+++ bis D oder von A bis G: Kunden verstehen, was das jeweils energieeffizienteste Gerät ist. Auch die Bedeutung der Angabe kWh/Jahr wird verstanden. Kunden schlussfolgern daraus korrekt, welches Gerät am kostengünstigsten im Verbrauch ist. Es scheint allerdings, dass Kunden, die an Energieeffizienz interessiert sind, eher dazu neigen, ein Gerät der Klasse A“ zu kaufen, als ein Gerät der Klasse A+++“. Umso wichtiger die Energieeffizienz für den Kaufentscheid, umso unwichtiger das Design des Labels und umgekehrt. Nun ist es an der EU- Kommission, die Ergebnisse der Studie zu analysieren, um sie in die Überarbeitung der Richtlinie einfließen zu lassen. Auch Industrie, Umwelt- und Verbraucherverbände werden dazu befragt. https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/Impact%20of%20energy%20labels%20on%20consumer%20behaviour.pdf