Die Divison OzonAction des UN-Programmes für Umwelt UNEP ist derzeit dabei, gemeinsam mit UNIDO (UN-Programm für Industrie) das erste Modell zur Risikoabschätzung für brennbare Kältemittel zu entwickeln. Es handelt sich dabei um ein mehrstufiges Projekt, das auch unter dem Namen PRAHA (Promoting Lower-GWP Alternative Refrigerants in High Ambient Temperature [HAT] Countries – Förderung von Kältemitteln mit niedrigerem GWP-Wert in Ländern mit hohen Umgebungstemperaturen) bekannt ist. Damit sollen Länder, in denen es das ganze Jahr über heiß ist, unterstützt werden, um abzuschätzen, bei welchen kommerziell verfügbaren Alternativen und Technologien es sich um effektive Lösungen für ihre Klimazone handelt bzw. welche Lösungen benötigt werden. Das PRAHA-Projekt, das über den Multilateral Fund im Rahmen des Montrealer Protokolls finanziert wird, begann 2013 und schloss seine erste Phase erfolgreich in 2016 ab mit einer Reihe von Kältemitteln mit niedrigerem GWP-Wert, die potenziell für heiße Klimazonen geeignet sind.
Gemeinsam mit dem japanischen Industrieverband JRAIA, wollen UNEP und UNIDO nun ein Modell entwickeln, um die Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz von A2L-Kältemitteln besser abzuschätzen – insbesondere im Hinblick auf Installierung, Betrieb, Service und schließlich die Lebensdauer von Geräten. Das Modell basiert auf einer wissenschaftlich verifizierten Methode von JRAIA und Partnern und kombiniert im Feld erhobene Daten mit der Simulierung von Risiken, die sich aus der Nutzung brennbarer Kältemittel ergeben können. Ebenfalls beteiligt sind verschiedene Mitglieder aus dem RTOC Committee des Montrealer Protokolls, Forschungsinstitute, Vertreter des Anlagenbaus und die nationalen Behörden aus Ägypten und Kuwait. Parallel zu diesen Arbeiten, entwickeln UNEP und UNIDO ein weiteres Modell für brennbare (A3) Kältemittel in heißen Klimazonen gemeinsam mit China, basierend auf der Expertise des Landes in Bezug auf R290.