Die diesjährige Mostra Convegno in Mailand ließ keinen Zweifel offen: R 32 ist das neue Kältemittel der Wahl in kleinen Split-Klimageräten für Wohnraumklima. Ob koreanische, japanische oder chinesische Hersteller, auf allen Ständen waren Geräte mit diesem neuen“ Kältemittel zu sehen, das zweifelsohne zumindest mittelfristig R 410 A in diesen Anwendungen ersetzen wird. Damit wird der GWP-Wert in diesen Anwendungen um ein gutes Drittel reduziert. Das ist dringend nötig in Anbetracht der Tatsache, dass die neue F-Gase-VO eine Reduzierung des HFKW-Verbrauchs (basierend auf CO2-Äquivalent, d. h. GWP-Wert × kg) um über die Hälfte bis 2021 vorschreibt.
Aber auch im Bereich der größeren Leistungen wie z. B. in Chillern zeichnen sich Veränderungen ab. Waren Exponate mit dem HFO 1234 ze noch vor zwei Jahren eine Seltenheit, so stellten in diesem Jahr zahlreiche Hersteller ihre Produkte mit dem neuen HFO mit extrem niedrigem GWP-Wert aus. Neben R 32 und R 1234 ze im Klimabereich gab es aber noch eine Vielfalt weiterer Kältemittel zu sehen. Darunter altbekannte Substanzen wie Kohlenwasserstoffe, Ammoniak und CO2, aber auch die inzwischen zahlreichen Ersatzstoffe für Retrofit von R 404 A- und R 507-Anlagen in der Gewerbekälte. Hier hat der Markt die Qual der Wahl, und die Situation erinnert an die Zeit des FCKW-Ausstiegs, als die Auswahl ebenfalls groß war und es einiger Zeit bedurfte, bis sich einige der Lösungen durchsetzen konnten. Grundlegender Unterschied zwischen damals und heute: das Thema Brennbarkeit steht im Vordergrund wie nie zuvor. Denn mit sinkendem GWP-Wert steigt die Wahrscheinlichkeit der Brennbarkeit der Kältemittel, sei es A2L (schwer entzündlich) oder A3.@AndreaVoigt2305